P.O.D. - When Angels And Serpents Dance
Mehr über P.O.D.
- Genre:
- Modern Metal
- Label:
- DBR/Cooking Vinyl/Indigo
- Release:
- 17.10.2008
- Addicted
- Shine With Me
- Condescending
- It Can't Rain Everyday
- Kaliforn-Eye-A
- I'll Be Ready
- End Of The World
- This Ain't No Ordinary Love Song
- God Forbid
- Roman Empire
- When Angels And Serpents Dance
- Tell Me Why
- Rise Against
Fallende Satelliten oder fundamentales Element im CD-Regal?
P.O.D. a.k.a. PAYABLE ON DEATH galten als das "big thing" nach dem millionenschweren "The Fundamental Elements Of Southtown" von 1999 und dem noch viel schwereren, zwei Jahre später erschienenen "Satellite". Letzteres brachte unter anderem die Überhits 'Youth Of A Nation', 'Alive', 'Boom' oder 'Set It Off' hervor und konnte gleichzeitig nicht nur den Kontostand, sondern auch den Karrierezeiger steil nach oben schnellen lassen. Danach sank nicht nur der Kontostand, sondern auch die Qualität der nachfolgenden Alben in Form einer selbstbetitelten Langrille sowie "Testify", welches zwar einen dezenten Aufschwung erkennen lies, aber kommerziell noch weniger erfolgreich als der Vorgänger war.
Für das jetzt bei Columbia statt Atlantic Records veröffentlichte Langeisen, holte man nicht nur Marcos Curiel an der Klampfe zurück, sondern auch zwei große Musiker als Featurepartner. Ohne große Bedenken können wir auch schon zum ersten Duett springen, da Titel eins bis vier sich einfach nicht im Kleinhirn festigen wollen und sich die modernen Metaller mehr auf gleichgültiges Gedudel fixieren. Das ging auch schon besser. Selbst bei 'Kaliforn-Eye-A' (ha, wer rallt das Wortspiel?!) (jeder?! - PK) kann Mike Muir - bekant als Sänger der SUICIDIAL TENDENCIES - den Jungs nicht mehr so recht helfen. Viel mehr wäre der Song ohne sein stellenweise nerviges Zwischengekreische weitaus homogener geworden, auch wenn das Ausrasten am Ende trotz allem sehr gut kommt.
Mit 'I'll Be Ready', bei dem die MARLEY GIRLS mit dabei sind, konnten die Kalifornier eine waschechte, chillige Reggae-Nummer fabrizieren. Dann, ja dann, bringt P.O.D. 'ne richtige Hammernummer ('The End Of The World'). Tempotechnisch sicherlich zu den ruhigen Outputs zu zählen, packt man hier ein richtig Hit-verdächtiges Brett auf's Parkett (Reime rocken!). Wunderschöner Song. Das anschließende 'This Ain't No Ordinary Love Song' fetzt zwar nicht ganz so wie sein Prequel, darf sich aber sicherlich auch über dem Durchschnitt ansiedeln. Mit 'God Forbid' haut man dann das wahrscheinlich aggressivste und schnellste Teil raus, was man je geschrieben hat. Bäm! Und wie die Nummer rockt. Wenn nach diesen gut vier Minuten das Zimmer nicht in Flammen steht, weiß ich auch nicht mehr. Page Hamilton (HELMET) macht's da schon besser als sein Hardcore-Punk-Kollege. Verträumte, zarte Gitarrenmelodien findet man dann auf 'Roman Empire'. So toll die Mitte des Albums war, fällt das Ende wieder ab, 'Tell Me Why', der Titeltrack sowie 'Rise Against' sausen an dem geneigten Zuhörer vorbei wie ein Mercedes SLR an einem Punto.
"When Angels And Serpents Dance" lässt sich am Besten anhand einer Achterbahnfahrt charakterisieren. Müde geht's langsam bergauf, im Zentrum befindet sich der Höhepunkt, bei dem man endlich das Gefühl bekommt, dass das Viergespann wieder Knallersongs schreiben kann, bis es abermals steil bergab geht. Als Fan der ersten Stunde, der von sich sagen kann, dass er jede CD von P.O.D. sein Eigen nennt, ist der Abstieg der einst ruhmreichen Truppe erschreckend – auch wenn man hier ein durchaus soliden Rundling abliefern kann.
Anspieltipps: I'll Be Ready, The End Of The World, God Forbid, Roman Empire
- Redakteur:
- Daniel Schmidt