PANTOKRATOR - Aurum
Mehr über Pantokrator
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Whirlwind Records
- Release:
- 20.06.2007
- Gold Of Havilah
- Nephilim
- Words Of Agur
- Out Of The North Clothed In Gold
- Where Lilith Found Her Peace
- The Order Of Melchisedec
- King Of Babylon
- The Madness Of Nebuchadnezzar
- Thy Feeble Flame
- The Hidden Treasure
PANTOKRATOR ist eine Band, die leider relativ wenig Beachtung gefunden hat, obwohl sie mit "Blod" (2003) damals einen ordentlichen Kracher raushaute. Nach ihrem Debüt präsentieren uns die Schweden nun mit "Aurum" ihre zweite, reguläre Veröffentlichung - dazwischen lag noch mit "A Decade Of Thoughts" (2006) eine Zusammenstellung älterer und neuerer Songs -, und auch diese sollte hohen Ansprüchen genügen.
PANTOKRATOR verstehen ihr Handwerk und haben mit Karl Walfridsson einen guten Sänger in ihren Reihen, der röhren kann wie ein Hirsch. Die Gitarren erzeugen Klangwände und liefern Melodien sowie gute Riffs ab. Abwechslung ist vorhanden und "Aurum" bereitet auch nach mehrmaligem Kreisen noch Freude. Einige Lieder möchte ich daher kurz vorbringen: Bei 'Gold Of Havilah' wird solide Gitarrenarbeit dargeboten und am Ende wirbelt sich ein Trommelmarsch nachgiebig in die Gehörgänge. 'Nephilim' startet als Up-Tempo-Nummer mit melodischen Gitarren - derartige Kompositionen müssen scheinbar auf einer heutigen Veröffentlichung vorhanden sein. Mit rifflastigen Parts, kurzen Doublebass-Attacken und mehr Härte gestaltet sich der Song jedoch im weiteren Verlauf sehr variabel. 'Words Of Agur' im Anschluss erinnert spätestens dann an ARCH ENEMY, wobei PANTOKRATOR eigene Zutaten in den Topf hinzugeben und vor allem unser eingangs erwähnter Hirsch bzw. Elch sorgt dafür, dass keine Verwechslungsgefahr aufkommt. Weil ich normalerweise gerne flotte Kompositionen mag, wundert mich ein wenig die Tatsache, dass mir auf "Aurum" gerade die schleppenderen Stücke besser gefallen. 'Where Lilith Found Her Peace' ist die erste derartige Nummer und erzeugt mit angereichertem Frauengesang (was mehr ein Wehklagen im Hintergrund ist) eine besondere Atmosphäre. Starke 6,5 Minuten, die sich immer wieder lohnen! 'The Order Of Melchisedec' möchte ich außerdem hervorheben - wegen der schönen, melodischen Gitarren ist dies mein anderer, persönlicher Favorit auf "Aurum". 'The Madness Of Nebuchadnezzar' rockt dagegen einfach gut ab. Das mit 7,5 Minuten Spielzeit längste Stück 'Thy Feeble Flame' gefällt mir außerordentlich gut. Es basiert auf einem soliden Grundriff, das zu Recht immer wieder auftaucht. 'The Hidden Treasure' rundet die CD schön ab und an dieser Stelle kommt noch einmal Lina Holmströms Stimme zur Geltung. Sie wird anteilmäßig jedoch von Karl überboten und auf diese Weise ist der Frauengesang einfach gut eingesetzt und passt zur Band.
PANTOKRATOR haben an Geschwindigkeit zugelegt und klingen heute noch etwas druckvoller, aber streckenweise auch melodischer als vor vier Jahren, die Elchländer haben demnach nicht auf der faulen Haut gelegen. Es gibt kaum etwas zu kritisieren an diesem überdurchschnittlich guten und empfehlenswerten Album. Eine Kleinigkeit möchte ich dennoch hervorbringen, denn vermutlich hat man wegen des Wechsels der Plattenfirma auch einen neuen Produzenten ausgewählt. Mit Rickard Bengtsson (ARCH ENEMY, SPIRITUAL BEGGARS) hat man ordentlich zugelangt und so ist die Produktion erwartungsgemäß fett ausgefallen. Ich persönlich finde diese Neuerung jedoch etwas schade, denn auf "Blod" hatte man bereits eine wuchtige und originelle Klangwand produziert. Nun kann man zwar mit einem klangvollen Namen hausieren gehen, aber es bleibt fraglich, wie viel das im Endeffekt bringt, denn an Eigenständigkeit hat man dafür etwas eingebüßt.
Wer auf Thrash und Death Metal steht, der sollte PANTOKRATOR in jedem Falle antesten, denn die Qualität stimmt. Wollen wir hoffen, dass "Aurum" etwas mehr Wirbel als der Vorgänger erzeugen kann, die Jungs haben ihre Hausaufgaben jedenfalls gemacht.
Anspieltipps: Gold Of Havilah, Nephilim, Words Of Agur, The Order Of Melchised, The Madness Of Nebuchadnezzar, Thy Feeble Flame
- Redakteur:
- Stefan Lang