PANYCHIDA - Grief For An Idol
Mehr über Panychida
- Genre:
- (Pagan) Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Paragon Records
- Release:
- 21.12.2013
- Dance Of The Fiery Stars
- Two Untouched Moments
- Krasatina (Grief Of An Idol)
- Wayfarer's Awakening
- Don't Tell Lies To Children
- Doomsayer
- O Velji Veze
- The Great Dance Of Dionysos
- Love Bombing
- Minnestund
- Perchta
Mit ihrem dritten Album steigt die tschechische Band PANYCHIDA hinab ins überwältigende Tief der Weltabgewandtheit.
Die erste große Überraschung des Jahres 2014 ereilt mich völlig unerwartet mit dem nun vor mir liegenden dritten Album der tschechischen Pagan-Metal-Band PANYCHIDA. Obwohl bereits 2004 in Pilsen gegründet, ist die fünfköpfige Formation mir bisher noch nicht untergekommen. Statt des von mir erwarteten unaufregenden Albums aus dem abgeschlagenen Mittelfeld, entflammt mich "Grief For An Idol" mit archaischen, rauen Klängen, die gleichwohl in das von mir so geliebte melodisch ansprechende Gewand gekleidet sind. Gleich beim ersten Hördurchgang stechen zwei Titel hervor, die dem 50minütigen Gesamtwerk einen besonderen Anstrich verleihen.
Das vierte Stück des Albums, 'Wayfarer's Awakening' beginnt mit einem erregenden Dudelsackpräludium, das den Titel fröhlich umspielt und damit aus dem finsteren Grundgerüst der Scheibe heraushebt. Ebenso bemerkenswert erscheint auch Track sechs mit dem Titel 'Doomsayer', das mit einem männlichen a-capella-Chor eingeleitet wird. Die weichen Stimmen zeichnen einen herben Kontrast zu der sich in der Folge ausbreitenden unheimlich anmutenden Komposition, in die sich eine düster kehlige Gesangsstimme neben zarte Flötenklänge mischt.
Hier lässt sich eindrücklich assoziieren, was PANYCHIDA bereits mit dem Artwork des Albums andeutet. Das Cover ziert eine Handzeichnung, die eine über- und unterirdische Welt mit verwegenen Geschöpfen zeigt, während sich im Innern des Booklets Naturaufnahmen finden. Darunter ist auch die Band abgelichtet, die unter wolkigem Himmel auf einem verwilderten felsigen Gelände verharrt, das den Eindruck erweckt, fernab der Zivilisation zu sein. Dies ist auch das metaphorische Bild, das die gesamte Musik zeichnet: Weltabgewandte unwirtliche Klänge, abgründig, dem Ende entgegengehend….
Zu dieser stark emotional ansprechenden Musik haben die Herren von PANYCHIDA sich mit V'gandr von HELHEIM einen namhaften Gastsänger eingeladen, der zum Ende der Scheibe mit 'Minnestund' noch einmal dreckig Fahrt aufnimmt.
Insgesamt gelingt den Tschechen also mit ihrem dritten Album ein überaus beeindruckendes Werk, das den Genre-Vergleich mit anderen Pagan-Bands nicht scheuen muss. Ich bin unbedingt neugierig geworden, mehr von PANYCHIDA zu hören.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Erika Becker