PANZERCHRIST - Room Service
Mehr über Panzerchrist
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Mighty Music
- Release:
- 13.10.2003
- Tomorrow
- Creature
- Lies
- Suicide
- At The Grave
- Death Approaches
- Metal Church
- Roomservice
- The Red River
- Evil
Wenn das mal kein perfekter Zimmer-Service ist, den PANZERCHRIST mit ihrer nunmehr vierten Scheibe servieren. Das Cover zu "Room Service" ist schon einmal göttlich: Ein alter Panzer als Aufräumkommando. Weitere Grundfakten: Die sehr trinkfreudigen Jungs stammen aus Dänemark. Gründer und Bassist plus Tastenmann Michael Enevoldsen kam ursprünglich von den Landsleuten und wahnsinnigen Death-Metal-Krachmaten von ILLDISPOSED, als diese ihm zu weich (!) wurden. Drummer Reno H. Kiilerich (!) gewann zudem in diesem Jahr den Titel "Fastest Feet In The World" bei der NAMM Music Convention in den USA - mit 800 unglaublichen Anschlägen pro der Minute, also mehr als dreizehn Knallern pro Sekunde auf der Doppelfuß-Machine...
Ein Musiklehrbuch würde die Musik von PANZERCHRIST wohl als eine durchaus schnelle und härtere Abart von gewalttätiger Beatmusik beschreiben. Dem gemeinen Metal-Fan ist solches Gesülze fern, der denkt nur: "Dieses Album ist der totale Krieg, die extreme thermonukleare Vernichtung!" Deshalb gibt es zu PANZERCHRIST auch nur ein vergleichbares Gegenstück: Die mächtigen BOLT THROWER aus good old Great Britain. Doch deren nächster Knaller lässt noch auf sich warten, PANZERCHRIST schließen die Lücke souverän mit einer Giga-Granate. Die 40 Minuten "Room Service" kommen mit der Schnelligkeit einer Dampfwalze im dritten Gang aus, die Riffs sind breitgezogen und fett. Im Hintergrund tuckert der Walzenmotor im Überschall-Demo: Der wahnsinnige Stöckeschwinger scheint öfters einmal seinen eigenen Rekord einstellen zu wollen. Beim ersten Song 'Tomorrow' hat er es geschafft... Zu diesem Gemetzel schreit Bo Summer, der nebenbei noch bei den "Softies" von ILLDISPOSED grunzt. Wer Bo Summer's Stimme noch nicht gehört hat: Eine kranke, aber kräftige Mischung aus NAPALM DEATH-Barney und BENEDICTION-Dave. Die Mischung aus langsamen Riffs, krassen Drums und diesem Sänger ist dabei in einem Maße brutal und bösartig, dass der Kopf solange mitbangt, bis auch das letzte Gramm Verstand verschwunden ist. Gleichzeitig setzen kalte und kurze Keyboardpassagen und Samples schmerzhaft-dunkle Akzente, die Welt erscheint kalt und finster. Selbst die rar gestreuten Gitarren-Soli besitzen nicht den leistesten Hoffnungsschimmer, klingen durch und durch negativ. Texte braucht es da nicht, gibt es auch nicht. Visionen erscheinen bei PANZERCHRIST von allein im Kopf: Schützengräben, Panzer, Gewehrschüsse, Blut... Dazu kommt es hoffentlich nicht so bald, deshalb bleibt lediglich ein Weg: PANZERCHRIST müssen auf Tour kommen! Dieser Moshpit wird ein Ausnahme-Zustandsgebiet, Prellungen und Quetschungen müssen bei dieser Band Pflicht sein!
p.s.: Eigentlich ist dieses Review unzureichend, die Brutalität und Härte dieser Musik muss man selbst fühlen...
p.p.s.: Die beste Art, einen Power-Metal-Freak zu ärgern: Spielt ihm das alles dahinmetzelnde METAL CHURCH-Cover von PANZERCHRIST vor :-)
Anspieltipps: Tomorrow, Suicide, Death Approaches, Metal Church
- Redakteur:
- Henri Kramer