PAPA ROACH - Metamorphosis
Mehr über Papa Roach
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- DGC / Interscope Records
- Release:
- 20.03.2009
- Days Of War
- Change Or Die
- Hollywood Whore
- I Almost Told You That I Loved You
- Lifeline
- Had Enough
- Live This Down
- March Out Of The Darkness
- Into The Light
- Carry Me
- Nights Of Love
- State Of Emergency
PAPA ROACH verabschieden sich endgültig von ihrer Vergangenheit - und gleichzeitig von ihrer Individualität
Es hat in den vergangenen Jahren kaum eine moderne Rock-Band gegeben, die in der Gerüchteküche derart präsent und ständig mit unschöneren Schlagzeilen bedacht wurde wie die Jungs von PAPA ROACH. Vor allem Frontmann Jacoby Shaddix war aufgrund seiner Vorliebe für diverse bewusstseinserweiternde Mittel ein gerne gewähltes Zielobjekt für die Kritiker, gerade für diejenigen, die mit der Band schon zu "Infest"-Zeiten nicht sonderlich viel anfangen konnten. Doch die band schlug immer wieder heftig zurück, sei es nun mit Killeralben wie "Getting Away With Murder" oder eben mit ihren berüchtigten Live-Shows, mit denen das Quartett immer wieder erfolgreich das Comeback einreichen konnte. Mit der neuen Platte "Metamorphosis" steht nun bandintern die Zeit für Veränderungen an, zumindest im musikalischen Bereich. Die metallischen Nuancen wurden beim Songwriting endgültig abgestreift und gegen grötenteils radiotaugliche Schemen eingetauscht, die sich flächendeckend auf der aktuellen Scheibe breitgemacht haben. Da ist der erste Schock direkt vorprogrammiert...
"Metamorphosis" beginnt derweil noch mit einem kleinen Wink in die Vergangenheit, denn zumindest 'Change Or Die' besitzt noch einen Fetzen von der Energie, welche die Band die gesamte Zeit über auszeichnete. Doch schon die weniger druckvolle Produktion verheißt hier nichts Gutes und soll sich neben dem becheidenen Resultat des Songwritings als ernsthaftes, zweites Makel herauskristallisieren. Nach dem weniger überzeugenden Start folgt dann die totale Ernüchterung. Leicht verdauliche Gitarren werden mit gemäßigten Shouts kombiniert, und während die Instrumental-Fraktion sich bereits völlig dem Mainstream-Rock hingibt, verschenkt auch Coby Dick die Power in seinen Stimmbändern und schont sich für das gemäßigte Material von "Metamorphosis".
Dass Kompositionen wie die erste Single 'Lifeline' und 'Had Enough' sogar in den Pop-Bereich abrutschen, scheint die Band jedoch auch gar nicht zu interessieren. Die Luft ist raus, die Power sowieso, und selbst wenn die meisten Songs noch über einen halbwegs eingängigen Chorus verfügen, springt der Funke in nahezu keinem der zwölf Songs wirklich über. Immerhin darf man den Titel der neuen Platte wörtlich nehmen - doch inwiefern dies positiv zu bewerten ist, muss jeder selber entscheiden. Fest steht lediglich, dass "Metamorphosis" nur noch ein Schatten solcher Alben wie "Infest" und "Getting Away With Murder" ist. Und somit wird der angekündigte Wiederaufstieg leider zu einem brachialen Abstieg in die musikalische Bedeutungslosigkeit. Hoffentlich nur für die Dauer dieses einen Albums...
Anspieltipps: Change Or Die, Carry Me
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes