PARADISE LOST - Drown In Darkness - The Early Demos
Mehr über Paradise Lost
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Century Media / EMI
- Release:
- 22.05.2009
- Drown In Darkness
- Internal Torment
- Morbid Existence
- Paradise Lost
- Internal Torment
- Frozen Illusion
- Internal Torment (Live)
- Our Saviour (Live)
- Plains Of Desolation (Live)
- Drown In Darkness (Live)
- Paradise Lost (Live)
- Nuclear Abomination (Live)
Ein wenig Geschichtsunterricht über die Ursprünge des melancholischen Death Metals und Doom/Deaths.
Normalerweise bin ich ja alles andere als der Typ, der bei großen Bands stets die Floskel "früher waren die viel besser" auf den Lippen führt. Doch die britischen Gothic-Metal-Miterfindern von PARADISE LOST haben mich in den letzten fünfzehn Jahren mit ihren neuen Scheiben und mehr noch mit ihren Liveauftritten so sehr gelangweilt, dass ich mit einiger Freude vernahm, dass die "neue" Scheibe ausschließlich altes Material enthält.
Allerdings ist das Material in diesem Fall so alt, dass meine Freude sicher nicht von jedem geteilt wird und auch ich mich fragen muss, ob das Gebotene in letzter Konsequenz auch das hält, was meine Vorfreude erwarten ließ. Was ist nun zu hören, auf "Drown In Darkness"? Nun, selbstredend die ersten drei Demos der damals noch sehr jungen britischen Teenager, deren erstes den Bandnamen "Paradise Lost" trug und am dritten Dezember 1988, just nach der dritten gemeinsamen Probe der fünf Musiker aufgenommen wurde. Die drei Songs bieten rumpeligen, lausig produzierten Death Metal traditioneller Art, der noch mit keiner Note erahnen lässt, wohin die Reise der Pionierband alsbald führen würde. Außer vielleicht das Ende von 'Morbid Existence'. Folgerichtig schaffte es auch keines der Stücke auf eines der späteren Kultalben.
Das ein halbes Jahr später aufgenommene "Frozen Illusion"-Demo ist dem gegenüber entwicklungstechnisch schon einen guten Schritt weiter. Greg Mackintoshs berühmte "Sorrow Leads" sind in durchaus greifbaren Ansätzen bereits vorhanden und durch die deutliche herausnahme des Tempos sind die ersten Elemente dessen geboren, was später in den so genannten Doom/Death münden sollte. So wundert es auch kaum, dass das Titelstück und die Bandhymne "Paradise Lost" später in verbesserten Versionen auch auf dem Debütalbum "Lost Paradise" landen sollten. Abgerundet wird die Demo-Compilation durch die sechs Stücke des Live-Demos "Plains of Desolation", das am 18. März 1989 in Liverpool mitgeschnitten wurde und fühlbar werden lässt, dass die Band nicht immer so lahm auftrat wie heute.
Damit hat der geneigte Fan und metallische Historiker dann das komplette Frühwerk PARADISE LOSTs im Schrank, das aufgenommen wurde, vor die Band ihren Deal bei Peaceville unterschrieben hat. Wenn ich nun ganz ehrlich bin, muss natürlich auch ich als bekenneder Kritiker der neueren Werke der Band zugeben, dass ein neues Werk der Engländer dann doch mehr zu bieten hat, als dieses exhumierte Protoplasma des melancholischen Death Metals. Es macht aber trotzdem Spaß, mal zu ergründen, wo diese Band, der gute alte Peaceville-Sound im Allgemeinen und auch daher ganz speziell auch der Grundstock dessen, was DARKTHRONE auf "Soulside Journey" gemacht hat, herkommt. Sehr schön sind auch die Linernotes von Nick Holmes zu dieser Compilation und die edle Aufmachung im CD-Digisleeve im Design einer Gatefold-LP.
Anspieltipps: Paradise Lost, Frozen Illusion
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle