PARADOGMATA - Endetid
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/23
Mehr über Paradogmata
- Genre:
- Death Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- cmm
- Release:
- 24.11.2023
- Seven Curses For The Deathly Pale
- The Seeds Of Greed
- Seven Curses For The Deathly Pale
- The Cleansing Flood
- Corrupt To Interrupt
- Harrowing Of Heaven
- The Princes In The Tower
Extrem verkopft und streckenweise zu anstrengend!
PARADOGMATA hat sich vor ziemlich genau fünf Jahren in der Heimatstadt TRONDHEIM zusammengetan, um einige exklusive Interpretationen melodischen Thrash Metals zu kreieren, jedoch eine ganze Weile benötigt, bis das Songwriting mal so richtig in Schwung gekommen ist. Seit dem letzten Jahr haben die Nordmänner dann einige Singles durch die Streamingdienste gejagt, die ihnen offensichtlich auch den ersten Plattenvertrag eingebracht haben - und dennoch bleibt das klangliche Output über weite Strecken ein echtes Mysterium.
Was "Endetid", dem Debütalbum, dann auch als Erstes wirklich fehlt, ist eine klare Linie in der gesamten Vorgehensweise. PARADOGMATA hat Thrash Metal zwar als den größten gemeinsamen Nenner ausgegeben, sich aber bei der Erstellung des aktuellen Materials auch von anderen Strömungen leiten lassen. So entdeckt man EInflüsse aus der NWoBHM, diverse Einschläge von KING DIAMOND und MERCYFUL FATE, hin und wieder aber auch Elemente aus dem schwärzer gefärbten Death Metal. Die Ideenvielfalt ist durchaus willkommen, die Verarbeitung all dieser Elemente gelingt den Norwegern aber über weite Strecken nicht wirklich überzeugend.
Bereits der achtminütige Opener 'Endetidsbundet' ist eine echte Herausforderung. PARADOGMATA arbeitet hier vornehmlich im mittleren Tempo, streut ein paar typische Riffs ein, will aber auch progressive Ansprüche geltend machen und zuletzt auch einen gewissen melodischen Part einbauen. Alsbald verzettelt man sich in konfusen Arrangements, die auf keinen grünen Zweig kommen und den Track eher anstrengend als wirklich fordernd durch die Boxen knallen. Und auch das lockere 'The Seeds Of Greed', mit den eher deplatzierten hohen Vocals, und das wenig schnittige 'Seven Curses For The Deathly Pale' kommen überhaupt nicht in Schwung und versauen PARADOGMATA den Einstieg extrem.
Komischerweise ist die Band dann aber voll und ganz bei der Sache, wenn sie sich mit Gastakteuren auseinandersetzt und einen fremden Input auf den eigenen Stoff zulässt. 'The Cleansing Flood', beispielsweise, hat auch einen gehobenen Anspruch und ist bisweilen auch sehr technisch, doch der Einfluss von Chris Hathcock verfehlt seine Wirkung nicht und erdet die Nummer im doomigen Bereich ganz ordentlich. Noch besser sind schließlich die Gastvocals von SOLITUDE AETERNUS-Legende Robert Lowe, der das nahezu hymnische 'The Princes In The Tower' zum absoluten Highlight des Albums macht.
Leider ist dies aber auch nicht sonderlich schwierig, weil es bei "Endetid" noch an vielen Stellen hakt und die Songs nie so richtig in den Fluss kommen wollen. Handwerklich ist PARADOGMATA sicherlich mit richtig guten Musikern gesegnet, an Ideen mangelt es sicherlich auch nicht, aber der finale Outcome ist dann doch weitestgehend bescheiden und dann auch nicht lange hörenswert. Schade drum, aber hier muss sich noch einiges tun, damit man an PARADOGMATA auch wirklich Spaß gewinnen kann!
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes