PARADOX - Mysterium
Mehr über Paradox
- Genre:
- (Melodic) Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- High Roller Records
- Release:
- 26.09.2025
- Kholat
- Abyss Of Pain And Fear
- Grief
- Those Who Resist
- One Way Ticket To Die
- Pile Of Shame
- Tunguska
- Fragrance Of Violence
- Mysterium
- The Demon God
- Within The Realms Of Gray (CD Bonus)
Ein Thrash/Speed Hybrid der Extraklasse!
PARADOX ist anno 2025, bedingt durch die bewegte, an Rück- und Schicksalsschlägen reiche Geschichte der Band, endgültig zu einer Ein-Mann Armee geworden. Charly Steinhauer, Gitarrist, Sänger und seit jeher Mastermind der Band, zeichnet sich auf dem neuen, insgesamt neunten Longplayer "Mysterium" nicht nur für das Songwriting, sondern auch für alle Instrumente und die Produktion verantwortlich. Lediglich das Mastering legte er in die kompetenten Hände von Patrick W. Engels und die Lyrics wurden von Ex-Vendetta Veteran Achim "Dax" Hömerlein erstellt.
Die Drums wurden, damit ging Charly von Beginn an offen um, von ihm programmiert. Wir hören also auf dem Album einen direkten Nachfahren des großen Angelo Sasso. Aber Spaß beiseite, digitale Drums sind heutzutage kein wirklicher Aufreger mehr, schon gar nicht, wenn sie so klingen, wie auf "Mysterium", nämlich nicht klinisch, sondern fett und immer dem jeweiligen Song dienlich. Außerdem muss man die Offenheit, mit der Charly mit diesem Thema umgegangen ist und sich auf der Facebookseite der Band der Diskussion darüber gestellt hat, einfach anerkennen. Manchmal muss man halt aus der Not eine Tugend machen!
"Mysterium" enthält 10 Songs, wobei die CD noch einen Bonus-Track liefert ('Within The Realms Of Grey'). Das Album startet furios mit der Vorabsingle 'Kholat', einer melodischen Speed/Thrash Nummer, die wie aus einem Guss kommt und einmal mehr beweist, dass Charly schon immer zu den ganz großen Riffmeistern des Landes gehörte. Die dezenten Chöre geben dem Song, haltet mich für verrückt, einen leichten early BLIND GUARDIAN Vibe, etwa zu "Somewhere Far Beyond" Zeiten. Dieses Stilelement ist wiederkehrend, jedoch sorgen die thrashigen Widerhaken der Songs dafür, dass dies nur ein Aha-Erlebnis von vielen bleibt.
Der Siebenminüter 'Abyss Of Pain And Fear' folgt und punktet nach einem kurzen gesprochenen Intro erneut mit erstklassiger Rhythmus- und Leadgitarrenarbeit, sowie einem mitreißendem Aufbau und geilen Melodien. Charlys Stimme klingt dabei gleichzeitig gewohnt kratzig und smooth – PARADOX eben. Das kurze, aber schöne und atmosphärische Instrumental 'Grief' ist dem verstorbenen Mitgründer, Schlagzeuger Axel Blaha gewidmet (R.I.P.) und 'Those Who Resist', einer meiner vielen Favoriten der Scheibe, erinnert mit seinem nach vorne peitschendem Riffing ein wenig an ANNIHILATOR. Die Scheibe knallt, aber richtig! Immer wieder gipfeln Riffs und Melodien in großartigen Songs ('Mysterium') und Thrash/Speed Lehrstücken für Fortgeschrittene ('Fragrance of Violence').
Oft werden Rezensionen von lange aktiven Bands mit dem Satz beendet, dass man ihnen eine solche Leistung "nicht mehr zugetraut hätte". In diesem Fall ist das anders. PARADOX ist noch eine ganze Menge zuzutrauen und man darf hoffen, dass Charly, durch einen derart starken Output und die Resonanzen darauf, motiviert für weitere Großtaten ist. Bis dahin liefert er mit "Mysterium" einen Thrash/Speed Hybriden der Extraklasse!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Florian Abbe