PARANOID ANDROID - Humanoid
Mehr über Paranoid Android
- Genre:
- Electro Wave
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Echozone/Bob-Media
- Release:
- 28.11.2014
- Save Me
- This Is Not Me
- Humanoid
- Next
- Running Out
- The Fall
- Worlds End
- Conspiracy
- The Source
- Wake Up
- The Gambler
- Zero Gravity
Musik für Lieutenant Commander Data von der Enterprise?
Eine Band, die den Namen eines meiner langjährigen Lieblings-Songs trägt, wird sofort angecheckt, egal was für Musik das ist. PARANOID ANDROID macht Electro-Wave. Vor einiger Zeit hätte ich wohl einen Bogen um so etwas gemacht, aber die Echozone-Sachen waren letztens wirklich verdammt gut (NO:CARRIER oder MINDSTRIP werden meine Jahreslisten bereichern) und auch "Humanoid" läuft mir insgesamt - mit ein paar Abstrichen allerdings - gut rein.
PARANOID ANDROID ist ein Cyborg namens Guido Vortex, der sich mit einem Androiden namens Andy N-Droid verkabelt hat um vollsynthetisch zu, nun ja, darf ich "rocken" schreiben? Oder heisst das hier "waven"? Nee, ich bleibe bei "rocken", denn trotz elektronischer Beats sowie digitaler und analoger Synthesizer spielt hier immer noch eine Gitarre mit, und diese ist mitunter nicht ganz unwichtig für den Sound. Auch von den Arrangements her könnten die meisten Lieder Rocksongs sein, sofern man DEPECHE MODE, SISTERS OF MERCY oder THE CURE als Rock gelten lässt. Mangelnde Kenntnisse im Wave-Bereich erlauben leider keine genauere Kategorisierung der Musik, aber obige Bands sind sicher nicht ganz fern vom hier Gehörten. Wobei PARANOID ANDROID schriller und weniger düster ist, und insgesamt schon viel mehr fetzt.
Ob Commander Data hierzu das Tanzbein schwingen würde? Die Musik ist jedenfalls meist sehr tanzbar, sehr eingängig und dennoch so detailreich arrangiert, dass es selbst ihm auf Dauer nicht langweilig werden würde. Allerdings gibt es da ein Manko, das eine potentielle Dauerrotation meinerseits sehr wahrscheinlich verhindern wird: der Gesang. Nicht, dass Vortex explizit eine uncharismatische oder gar schlechte Stimme hätte, aber manchmal wirken die ein wenig roboterhaften Melodie-Bögen ziemlich wackelig und schräg. Klar, Androiden haben bekanntlich wenig Gespür für Emotion, die ein guter Sänger haben muss, und für Data mag das auch egal sein, aber mich stört das leider von Durchlauf zu Durchlauf mehr. Top finde ich allerdings die extravagante, experimentelle Gitarrenarbeit, die technisch sehr professionell mit den Computersounds verwoben wird. Nahrung fürs Schrägie-Herz. Und vor allem die Songs nach hinten raus, z.B. 'The Source' und 'Wake Up' treten dabei auch noch ordentlich Arsch. Wie guter Metal!
Doch ich bleib dabei: Mit einer richtig tollen Stimme würde die Musik noch ein ganz anderes Level erreichen. Was mich wieder zu 'Paranoid Android' bringt. Schon klar, von welcher Band der ist, oder? Wenn nicht, fragt Data. Ich bin dann mal weg...
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Thomas Becker