PARANOYA - Fragmente
Mehr über Paranoya
- Genre:
- Punk Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Plastic Bomb Records
- Release:
- 09.10.2015
- Ahnen
- Narren
- Disney
- Der Realist
- Bitter
- Stampfer
- Funktion
- Fragmente
- Stunde X
- Das Dilemma
- Hoffnung = Licht
Gewusst wie also?
Irgendwo zwischen Hamm und Duisburg angesiedelt, macht eine Band namens PARANOYA schon seit mehr als zwei Dekaden sehr viel Lärm. Hierbei ist das jedoch nicht negativ zu verstehen, denn seit immerhin sieben Studioalben hat sich die Band um Fronter Hendrik musikalisch stets weiterentwickelt. Etwas stumpfer Hardcorepunk war gestern, seit einigen Scheibchen gibt es ehrlichen, nicht allzu plumpen Deutschpunk mit sauberen Melodien und technischem Know-How zum Mittagessen. Serviert wird das Mahl von einer Band, die mit "Fragmente" ihren bisherigen Weg konsequent weitergeht, ohne dabei die Wurzeln allzu sehr außer Acht zu lassen.
Ordentlich produziert, mit Schmackes vorgetragen und mit intelligenten Texten versehen, sorgen speziell 'Narren', 'Bitter' und das dunkle 'Hoffnung = Licht' beim ersten Durchgang für gewisse Aha-Momente. Doch im weiteren Verlauf weiß auch der Rest, hier allen voran das eröffnende 'Ahnen' und das ausgekoppelte 'Disney', durchaus zu gefallen. Nicht alles ist konsequent auf Gesellschaftskritik getrimmt, ein wenig Spaß hier, ein leichter Hauch von Ironie dort hat noch niemandem geschadet. Auch die bierernste Brille sollte man ein ums andere Mal absichtlich auf dem Nachttisch vergessen, es lohnt sich. Das heißt jedoch im Umkehrschluss nicht, dass die stupide "saufen, raufen, randalieren" Mentalität auch nur ansatzweise zum Vorschein kommt. Trotz des düsteren Artworks sorgt "Fragmente" schlicht und ergreifend für eine anständige Lektion in Sachen Deutschpunk.
Kenner der Band wissen seit Jahren, dass sie sich auf ihre Lieblinge und ihr Können verlassen können, doch vielleicht sorgt der achte Streich auch dafür, dass der eine oder andere Neuankömmling im PARANOYA-Universum etwas auf die Ohren bekommt. Dank guten Songs und einer ordentlichen Portion Spielfreude scheint dieses Unterfangen jedenfalls nicht der Unmöglichkeit anzugehören
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp