PARMENTER, MATTHEW - All Our Yesterdays
Mehr über Parmenter, Matthew
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Bad Elephant Music
- Release:
- 18.03.2016
- Scheherazade
- Danse Du Ventre
- Digital
- I Am A Shadow
- All For Nothing
- All Our Yesterdays
- Stuff In The Bag
- Inside
- Consumption
- Hey For The Dance
Gemischte Gefühle
MATTHEW PARMENTER, der seine Brötchen sonst auch mit der Band DISCIPLINE verdient, macht sich auf "All Our Yesterdays" einmal mehr auf, seine musikalischen Visionen quasi im Alleingang umzusetzen. Der gute bedient alle Instrumente bis auf das Schlagzeug und dieses wird zumeist eher spärlich eingesetzt. Stattdessen gibt es Piano, meist akustische Gitarren, prägnante Streichereinsätze und Matthews eindringlichen Gesang zu hören. So hat der gute insgesamt 10 Lieder versammelt, die jedoch insgesamt ein eher durchwachsenes Bild abgeben.
Was mit 'Scheherazade' dramatisch und fantastisch beginnt, erreicht seinen emotionalen Höhepunkt im tieftraurigen 'All For Nothing'. Bis dahin und auch noch im folgenden Titelsong hat man auf "All Our Yesterdays" ein schlüssiges Album voller Melancholie und ruhiger progressiver Kompositionen, die nur selten die Bezeichnung Rock wirklich rechtfertigen. Doch mit 'Stuff In The Bag' schlägt Mr. Parmenter plötzlich ganz andere Töne an. Mit lockerem Piano und Shuffle Rhythmus wird hier in einer Weise Gute-Laune-Musik gemacht, die irgendwie nicht zum vorhergegangenen passen will. Und von diesem Eindruck kann ich mich auch bei den verbleibenden Kompositionen nicht mehr ganz erholen, auch wenn das kurze 'Consumption' nochmal eine Rückkehr zur Ausgangsstimmung verspricht.
Da aber auch im vorderen Teil des Albums nicht alle Songs die Klasse von 'All For Nothing' halten können, ist dieser Teil des Albums zwar in sich schlüssig, aber eben nur auf emotionaler Ebene, nicht auf qualitativer. So bleibt ein insgesamt durchwachsener Eindruck, ein Album, das nicht Fisch noch Fleisch ist und mich nach jedem Hördurchgang unbefriedigt zurücklässt.
Dennoch ist "All Our Yesterdays" bei den einzelnen Songs alles andere als ein schlechtes Album, kompositorisch weiß Herr Parmenter seine Stärken meist auszuspielen, instrumental und stimmlich gehört er zu den Vollprofis und so sind die einzelnen Lieder alle mindestens gut. Nur sind die echten Highlights eben spärlich gesät und es haben sich ein paar Nummern auf das Album geschlichen, die von ihrer Stimmung her einfach nicht dort hin passen wollen. Schade ist es in jedem Fall um das verschenkte Potential, Parmenter-Fans dürfte das aber egal sein und Freunde von ruhigem Prog mit ausdrucksstarkem Gesang sollten ruhig einmal hineinhören, wenigstens 'All For Nothing' sollte man schon mal gehört haben.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst