PARZIVALS EYE - Fragments
Mehr über Parzivals Eye
- Genre:
- Artrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Red Farm
- Release:
- 09.09.2009
- Longing Ends
- Signs
- Fragments
- Face My Fear
- Meanings
- Skylights
- Disguise
- Chicago
- Where Have Your Flowers Gone
- Through Your Mind
- Wide World
- RPWL: Another Day [Bonus Track]
Das erste Soloalbum des RPWL-Bassisten Chris Postl.
Auf "Fragments", dem Debüt seines Soloprojekts PARZIVALS EYE, breitet das P von RPWL ein opulentes Menü aus Progressive und Art Rock aus, das gegen Ende auch einige eher kommerzielle Popnummern enthält. Insgesamt präsentiert sich die Scheibe ziemlich ruhig und introvertiert. Chris Postl hat auf seinem Album nicht nur den Tieftöner gezupft, sondern auch gesungen und weitere Instrumente gespielt. Dazu holte er sich Unterstützung bei den Sängern Christina Booth (MAGENTA) und Alan Reed (PALLAS) sowie seinem RPWL-Kollegen Yogi Lang (k), der auch die Produktion besorgte, Hannes Weigand (d) und dem bekannten Studiogitarristen Ossi Schaller. Auf vier Stücken ist Ian Bairnson, Gitarrist von ALAN PARSONS, zu hören.
PARZIVALS EYE gehen gleich in die vollen: Mit 'Longing Ends' eröffnet das Album ein großartiger Long Track, der verschiedene Stimmungen aufkommen lässt, die Instrumente abwechselnd in den Vordergrund holt und schon die Spur PINK FLOYD aufbringt, die immer mal wieder zu hören sein wird. Der einzige Grund, dass diese Nummer sich nicht unten bei den Anspieltipps findet, ist, dass 13 Minuten zum Anspielen doch etwas lang sind. Unter den folgenden etwas zupackenden Stücken ragt das Titellied mit seinem großen Solo heraus. Ab 'Meanings' tritt Christina Booth in Erscheinung, die gerade diese kurze Nummer mit ihrem eindringlichen, fast schon gespenstischen Gesang zusammen mit den voluminösen Keyboards zu etwas Besonderem macht. Während 'Skylights' anschließend trotz großartiger Arrangements unter der schlagerhaften Gesangsmelodie leidet, sitzt bei 'Disguise' alles - Melodie, Instrumentierung, Tempo - passgenau. Sehr schön ist ebenfalls das GRAHAM-NASH-Cover 'Chicago', das sehr reduziert anfängt und mit einem dramatischen Gitarrensolo endet (man möchte frotzeln, hier haben sich ein paar PINK-FLOYD-Fans ein kleines 'Comfortably Numb'-Solo genehmigt.). Danach starrt Parsifals Auge jedoch zu sehr auf einen Sumpf aus Folk / Pop / Schlager (Skiptipp 'Through Your Mind'). Aber zuletzt kriegen Chris Postl und Co. doch wieder die Kurve, nicht zuletzt durch den Bonus Track von seiner Hauptband.
"Fragments" ist ein schönes, anspruchsvolles Album, das gelassen und harmonisch seine Fülle ausbreitet. Das ist seine Stärke und zugleich seine Schwäche, denn vereinzelt kippt das Teil in seiner Harmonieseligkeit in Popseichtigkeit. Dann und wann etwas gesunde Härte hätte aus einem guten ein hervorragendes Album gemacht.
Anspieltipps: Fragments, Meanings, Disguise, Chicago
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser