PATH OF GOLCONDA - Destination: Downfall
Mehr über Path Of Golconda
- Genre:
- Death/Black/Thrash Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 16.05.2004
- Through Fog And Fire (Intro)
- Uncreation
- Message In A Rifle
- Calling The Tide
- This Dead-End World
- Petriachor (The Parting Of Hearts)
- A Cannibal Crusade
- Devour Machine
PATH OF GOLCONDA sind ja bereits eine Institution im deutschen Metal-Underground. Mit ihren beiden Demos wussten sie schon zu überzeugen. Jetzt liegt das erste Album vor: "Destination: Downfall" ist eine echter Kracher geworden. Black, Death und Thrash Metal verschmelzen zu einem riesigen Kometen, der mit höllischer Geschwindigkeit in die heimische Stereo-Anlage einschlägt. Für den bombastischen Sound ist Andy Classen verantwortlich, der die Scheibe im Stage One Studio mixte.
Die Jungs beherrschen ihre Instrumente und schaffen es neben technischer Perfektion, dennoch wunderschöne Melodien zu zaubern und hier und da noch ein tolles Solo einzubauen. So wird auch dem guten alten Heavy Metal Tribut gezollt, obwohl sich PATH OF GOLCONDA ansonsten mit ihren hardcore-lastigen Kompositionen ohne Abstriche in die Reihe neuer deutscher Metal-Hoffnungen wie DEW SCENTED oder DISBELIEF einreihen lassen. Entsprechend hemmungslos growlt und shouted sich Sänger Manuel durch die Drum- und Gitarrengebirge auf "Destination:Downfall". Selbst auf industrialmäßige Samples wird nicht verzichtet, welche als Intro für den Weltuntergang, der hier gnadenlos instrumentiert wird, bestens funktionieren.
"Destination:Downfall" ist ein Konzeptalbum geworden mit sieben Songs - sieben, wie die sieben Todsünden. Den ersten Song leitet ein Endzeitszenario aus kalten Maschinenbeats ein, eine dämonisch verzerrte Stimme schildert die Katastrophe: der Zusammenbruch aller sozialen Strukturen, Kontrollverlust über losgelassene Technologien und Völkermord haben die Erde zugrunde gerichtet. "Welcome to the uncreation!" heißt es da am Ende von 'Through Fog And Fire' und das folgende 'Uncreation' haut dem eingestimmten Hörer ganze sieben Minuten lang das volle Todesbrett um die Ohren. "...Die my Darling!" 'Message in a Rifle' und 'Calling The Tide' knüpfen nahtlos an. Eine Sinn-Flut von Riffs und Bassbeben erschüttern den Hörer. Dann herrscht plötzlich Stille und die traurige Keyboardline von 'This Dead-End World' gepaart mit gezupften Saiten begleitet die Worte:
"There is only one thing darker than our past
Our future."
Und was bringt die dunkle Zukunft? Gebrochene Herzen, kaputte Seelen, sehnsuchtsvolle Nächte und eine tote Geliebte. Darum geht es grob in 'Petriachor (The Parting Of Hearts)', dem vielleicht stärksten Song auf "Destination:Downfall". Mächtige Worte, gegrowlt von einer mächtigen Stimme, eine Melodie, die sofort in Fleisch und Blut übergeht und ein gnadenloses Drumming machen dieses Meisterstück aus. Ein ganz kleines bisschen - ich trau mich kaum den Namen dieser Band zu nennen - erinnern mich die Spielweise und das lyrische Konzept von PATH OF GOLCONDA an CRADLE OF FILTH. Nicht, was den überinstrumentierten Bombast der Briten angeht, denn PATH OF GOLCONDA wissen ganz genau, was gerade genug des Guten ist, sondern die Kraft und Emotionalität, welche sie in ihre Musik bannen und die beim Konsumenten sofort Wurzeln schlagen. Auch die Aggressivität und Brutalität in 'A Cannibal Crusade' nehmen sofort Gefangene. Schlagzeug, Bass und Gitarren entfesseln einen wahren Blitzkrieg, aus dessen Gewühl sich immer wieder epische Riffs und Soli befreiend erheben. Auf der Suche nach Ruhe und Harmonie verfallen PATH OF GOLCONDA letztlich aber doch den irdischen Sünden, welche da mit Sterblichkeit gestraft sind: Rock 'n' Roll. Darum geht es am Ende. Auch, wenn hier ganz schön harte und große Steine gerollt werden. Der Bonustrack 'Devour Machine' macht das noch mal deutlich, denn mit einer mords Spielfreude werden hier alle Register der Instrumentenkunst gezogen.
Anspieltipps: alles
- Redakteur:
- Wiebke Rost