PATHOLOGY - Unholy Descent
Mehr über Pathology
- Genre:
- Brutal Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Agonia Records
- Release:
- 17.05.2024
- Intro
- Cult Of The Black Triangle
- Hermetic Gateways
- Psychotronic Abominations
- Summon The Shadows
- Whispers Of The Djinn
- Archon
- Malevolent Parasite
- Diabolical Treachery
- Demons In The Aether
- Punishment Beyond Comprehension
- Apostles Of Fire
- A World Turned To Ashes
Eine verlässliche Kraft im Brutal-Death-Sektor!
Fans von brutalem Death Metal muss man PATHOLOGY nicht mehr vorstellen. Sie gehören zwar nicht zu der Riege der Bands, die in den Neunzigern angefangen und dann um die Jahrhundertwende herum verschiedene Genreklassiker hervorgebracht haben, sind aber seit der Gründung im Jahr 2006 durchgehend aktiv und bringen es in diesen 18 Jahren auf stattliche zwölf Studioalben, von denen zwar nicht alle gleich gut sind, aber alle zumindest ordentliches Niveau aufweisen. Arm an richtigen Highlight-Alben ist die Diskographie der Jungs aber auch nicht. So präsentiert beispielsweise das derbe Debüt "Surgically Hacked" (2006) ein minimal anderen Stil als die beiden Alben "Age Of Onset" (2009) oder "Legacy Of The Ancients" (2010), auf den sie ihren Stil so richtig gefunden haben, während auch "The Time Of The Great Purification" (2012) immer mal wieder als Glanzlicht des Materials genannt wird. Mit "Reborn To Kill" (2019) lieferte PATHOLOGY dann nochmal einen richtigen Knaller, der den neuen verfeinerten Stil der Band eindrucksvoll inszenierte. Diesen Stil setzte man auf dem Nachfolger "The Everlasting Plague" (2021) konsequent fort, was auch auf das aktuelle Album "Unholy Descent" zutrifft, das übrigens wieder ein tolles Cover, jenseits all der Gore- und Splatter-Bildchen anderer Bands, bekommen hat. Dabei gibt es einen weiteren Auftritt des Doktors, der in der Vergangenheit auch in anderen Artworks der Band aufgetaucht ist.
Mit dem schlicht betitelten 'Intro' geht es für ein Album dieser Spielart vergleichsweise ungewöhnlich los. Streicher und Bläser setzen ein und sorgen für eine epische Stimmung, wobei eine ähnliche Gestaltung des Intros auch beim Vorgänger der Fall war. Die ersten Takte des vorher ausgekoppelten 'Cult Of The Black Triangle' zeigen einem dann, dass man sich hier nicht verklickt hat und bei PATHOLOGY ist. Mit richtig starken Slam-Passagen begrüßt die Truppe den Hörer und lässt die Vorfreude auf den Rest des Albums wachsen. Die Stimmung des Intros findet sich auch in diesem Song wieder, da man zu zurückgenommenen Gitarren Chöre vernehmen kann, was die Druckbeschallung durch den brutalen Death Metal auch im weiteren Verlauf immer wieder auflockert. In der Weise können auch 'Apostles Of Fire' oder 'Diabolical Treachery' überzeugen. Darüberhinaus zeigt sich dieser Wechsel von harten Death-Metal-Passagen und atmosphärischen Parts auch im Rausschmeißer 'A World Turned To Ashes', der ganz am Ende sogar das Thema des 'Intro' wieder aufnimmt und damit das Album in diese epische Atmosphäre einrahmt. Dabei erinnert dieser Track in positiver Weise an 'Celestial Condemnation' von "Reborn To Kill" (2019), der jenes Album ähnlich melodisch abgeschlossen hatte. Insgesamt agiert PATHOLOGY für Genreverhältnisse absolut nicht stumpf, was daher rühren könnte, dass die großen Vorbilder wohl SUFFOCATION sind, was man beispielsweise an 'Hermetic Gateways' gut erkennen kann. So versinken die Songs nie in der brutalen Belangslosigkeit, sondern werden durch interessante, melodische Soli oder wieselflinke, mitreißende Riffs immer wieder aufgewertet. Bei 'Summon The Shadows' zaubert man in den Refrain sogar eine bedrohlich-sinistre Melodie, die diesen Song zu einem von vielen Highlights des Albums werden lässt. Auch eine Nummer wie 'Malevolent Parasite', die sich auf kraftvolle Slam-Grooves konzentriert, überrascht hintenraus mit starken Gitarrensoli.
Mit "Unholy Descent" ist PATHOLOGY ein Album gelungen, das den Vorgänger "The Everlasting Plague" übertrifft und sich auf eine Stufe mit dem genialen "Reborn To Kill" stellt. Alle Trademarks der letzten Alben der Band sind vorhanden - Experimente im Sound hätten auch eher gestört - und es wird grundsolider Brutal Death Metal der modernen Spielart mit ausgefeilter technischer Gitarrenarbeit geboten. Die Amerikaner bleiben damit weiterhin eine Bank in ihrer Spielart, die von brutal und aggressiv über stampfend-groovend zu atmosphärisch-melodisch viel bietet, und vielleicht auch Death-Metal-Fans ansprechen könnte, denen sonstige Scheiben im Genre zu stumpf sind. Reinhören lohnt sich!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen