PAVLOV'S DOG - Prodigal Dreamer
Mehr über Pavlov's Dog
- Genre:
- (Progressive) Folk
- Label:
- Rockville Music / Soulfood Music
- Release:
- 07.12.2018
- Paris
- Hard Times
- Winterblue
- Thrill Of It All
- Easter Day
- Hurting Kind
- Aria
- Waterlow
- Suzanne
- Crying Forever
- Being In Love
- Shaking Me Down
- The Winds Wild Early
Schon etwas arg gemütlich.
Die Band PAVLOV'S DOG wurde bereits vor über 40 Jahren gegründet und veröffentlicht seither alle Jubeljahre ein Album. 2018 muss wohl ein Jubeljahr sein, denn mit "Prodigal Dreamer" hat die Truppe um David Surkamp, den letzten Mohikaner der Originalbesetzung, nach 2010 wieder einen neuen Silberling am Start, auf dem Ideen aus vergangenen Jahrzehnten und der neueren Zeit versammelt sind.
Beim ersten Anhören der CD war ich äußerst überrascht, dass die Gruppe unter den Kategorien Classic Rock, Folk Rock und Progressive Rock angekündigt wird. Rock und Prog sind auf "Prodigal Dreamer" nur vereinzelt zu hören. Überwiegend besteht die Scheibe aus akustischer amerikanischer Folkmusik. Akustische Gitarren, Klavier und eine Geige zwischen Kunstlied und Countryfiedel dominieren, außerdem die gewöhnungsbedürftige, nölig-quakige Stimme von David Surkamp. Elektrische Instrumente wie Orgeln und E-Gitarren bleiben bei ihren gelegentlichen Auftritten mitunter im Hintergrund.
Das Album punktet mit seiner entspannten Atmosphäre, einfachen, gefälligen Melodien und meist transparenten Arrangements. Bei den interessanteren Nummern 'Hard Times' und 'Crying Forever' (angenehm auch die andere Stimme) überrascht die Band mit vertrackten Rhythmen. Der amerikanische Folk von 'Thrill Of It All' ruht auf einem Reggaerhythmus und kulminiert gegen Ende in einem energischen Instrumentalteil mit E-Gitarre! Ebenso gefällt in 'Winterblue', das sehr reduziert und simpel anfängt, die finale akustische Instrumentalpassage von Geige, Klavier und Rhythmusgruppe. Nach dem eher starken Einstieg mit den ersten vier Stücken plätschert das zweite Drittel der Scheibe mit 'Hurting Kind' als relativem Hochpunkt unspektakulär vor sich hin. Gegen Ende lassen einige Lieder noch einmal aufhorchen. Neben dem genannten 'Crying Forever' ist hier vor allem der über sechsminütige Rausschmeißer 'The Winds Wild Early' mit seinem lässigen Dialog von Gitarre, Klavier und E-Bass zu nennen.
"Prodigal Dreamer" ist ein Album, das bei einem entsprechenden Publikum sicher Anklang finden kann. Aber Leser und Schreiber von POWERMETAL.de dürften mehr Rock, Prog und Strom und weniger Folk und Unplugged bevorzugen.
- Redakteur:
- Stefan Kayser