PEARL JAM - Lightning Bolt
Mehr über Pearl Jam
- Genre:
- Grunge Rock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Universal Music
- Release:
- 11.10.2013
- Getaway
- Mind Your Manners
- My Father's Son
- Sirens
- Lightning Bolt
- Infallible
- Pendulum
- Swallowed Whole
- Let The Records Play
- Sleeping By Myself
- Yellow Moon
- Future Days
Meisterlich authentisch.
Da ist sie, die Zehnte, nennt sich "Lightning Bolt", und ist eine überzeugend großartige Platte, die in wiederholender Rotation um sich greifend, ihr wahres Wesen offenbart. Meine Damen und Herren! Die seit nunmehr über 20 Jahren bestehende Seattler Formation um Herrn Vedder, welche sich in Einheit mit dessen unverkennbar schönen, rau-wundersamen Stimme wieder in musikalischer Höchstform präsentiert, hat ein neues Album draußen. Und was für eines!
Neulich las ich eine spitze Bemerkung, dass Eddie Vedder sich mit den Jahren äußerlich stetig Big Lebowski annähert - aber ja er ist wahrlich ein Duke! - und wirkt wie ein weiser Zausel mit herausgewachsener Dauerkrause, wenn er nach Herzenslust die Ukulele bemüht ... und das kann er, denn er ist einer von den Guten. Dem man nix erzählen kann - nun jedenfalls nicht mehr mit fast 50 Lenzen - so möchte man die Botschaft ('Sleeping By Myself') lesen.
Seit dem Debüt "Ten" (1991) steht PEARL JAM zugegebener Maßen und von Anbeginn an in meiner persönlichen ewigen Top-Ten-Liste. Aber in die Jahre gekommen? Ach was! Nach mitunter heftig experimentell-schrägen Linien vergangener Tage ("No Code", 1996) schlägt PEARL JAM spätestens seit dem Kracher, den sie mit "Backspacer" (2009) herausbrachten, wieder einen freudvolleren, scheinbar Altlast-befreiten Weg ein, wobei sich Vedders getragene Balladen (zum Niederknien: 'Yellow Moon') in gewohnter Manier mit druckvoll-dynamischen Stücken, beinahe hymnengleich ('Infallible', 'Swallowed Whole') die Hand reichen. Bekannt dürfte auch die schonungslose wuchtige Art sein, seinen Unmut und die Abscheu über gesellschaftliche und ökologische Missstände gnadenlos herauszubellen ('Mind Your Manners'). Mit 'Future Days' und 'Sirens' gelingt wiederum eine folkig-umgarnende Wiegenliedatmosphäre, wobei von Streichern und Klavier untermalt, ein unweigerlich positives, elementar-treibendes Bestreben nach Abwurf alltäglicher Nichtigkeiten, die Mann und Frau da unbeirrt hinter sich herziehen, ausgelöst wird. Wie wunderbar. Sie sind es.
[Jette Harz]
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Gastautor