PELL, AXEL RUDI - Diamonds Unlocked II
Mehr über Pell, Axel Rudi
- Genre:
- Coveralbum
- Label:
- SPV/Steamhammer
- Release:
- 30.07.2021
- Der Schwarze Abt (Intro)
- There’s Only One Way To Rock
- Lady Of The Lake
- She’s A Lady
- Black Cat Woman
- Room With A View
- Sarah (You Take My Breath Away)
- Rock N’ Roll Queen
- Paint It Black
- I Put A Spell On You
- Eagle
Für den kleinen Spaß zwischendurch.
"Sign Of The Times" ist nur ein knappes Jahr alt, da juckt es den Gitarristen schon wieder unter den Fingernägeln, und wenn man schon keine neuen Songs veröffentlichen möchte, da derzeit eine Live-Darbietung solcher nicht möglich ist, muss der kreative Input eben anderweitig heraus. Das dachte sich auch Meister Klampfe aus dem Herzen des Ruhrpotts, der nun mit seinen Jungs der einstigen Cover-Compilation einen würdigen Nachfolger präsentiert. "Diamonds Unlocked II" erscheint 14 Jahre nach dem ersten Teil und kann zunächst einmal optisch punkten: Ein tolles Schatztruhen-Artwork, eine schnieke Digipack-Aufmachung und Bandposter im Inneren – hier möchte Herr Pell dem Titel gerecht werden. Doch was taugen die zehn Fremdkompositionen im neuen AXEL RUDI PELL-Gewand?
In erster Linie überraschen sie hinsichtlich ihrer Auswahl: Natürlich falle ich ob der THE ROLLING STONES-Nummer 'Paint It Black' nicht verblüfft vom Stuhl, die AXEL RUDI PELL-Version ist trotzdem cool. Hiervon kann auch 'Rock'n'Roll Queen' ein Liedchen singen, das vorliegend nicht ganz so punkig sondern angenehm heavy in den Ohren klingelt.
Doch darüber hinaus ist es überwiegend Liedgut, das man nicht unbedingt auf dem Zettel hatte. RAINBOW selbst ist nicht weit entfernt vom Gitarrenvirtuosen, doch 'Lady Of The Lake' ist eine ebenso gute Wahl und Nummer mit eigener Note wie das schmissige 'She's A Lady', das mehr und mehr an Fahrt gewinnt, das Statement 'There’s Only One Way To Rock', das auch SAMMY HAGAR nicht cooler hätte spielen können, oder auch das im Original von CHRIS NORMAN vertonte Stück 'Sarah (You Take My Breath Away)', das sich erstaunlich gut dem restlichen Songgefüge anpasst.
Vor allem Johnny kann sich bei den Fremdkompositionen richtig austoben und hat bei den Aufnahmen wahrscheinlich genauso viel Spaß in den Backen gehabt wie Volker, Bobby, Ferdy und Axel himself. Zumindest scheint dieses Projekt für viel Freude gesorgt zu haben. Und wenn man dann mit dem 'Der Schwarze Abt'-Intro noch eine eigene Nummer sowie dem durch und durch überzeugenden AXEL-RUDI-PELL-spielt-ABBA-Song 'Eagle' zum krönenden Finale die Rahmenbedingungen abrundet, kann man von einem über ganz weite Strecken gelungenen Coveralbum sprechen. Einzig 'I Put A Spell On You' fliegt ziellos im Kreis umher – es gibt Lieder wie dieses von SCREAMIN' JAY HAWKINS oder das ARTHUR BROWN-Denkmal 'Fire', das mir als solches Beispiel spontan einfällt, die in ihrem eigenwilligen Geist immer unerreicht bleiben werden. Doch sei's drum. Auch wenn wir wohlmöglich noch ein wenig auf den "Sign Of The Times"-Nachfolger warten müssen, ist der zweite Blick in die AXEL RUDI PELL-Schatztruhe ein zwar ungewöhnlicherer als der erste, aber dafür ein wahrscheinlich noch heller funkelnder.
- Redakteur:
- Marcel Rapp