PELL, AXEL RUDI - Game Of Sins
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2016
Mehr über Pell, Axel Rudi
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- SPV
- Release:
- 15.01.2016
- Lenta Fortuna (Intro)
- Fire
- Sons In The Night
- Game Of Sins
- Falling Star
- Lost In Love
- The King Of Fools
- Till The World Says Goodbye
- Breaking The Rules
- Forever Free
Altmeister Klampfe und seine Spielkameraden.
Während sich Fans und Freunde des melodischen Hardrocks noch an dem "Magic Moments"-Output und dem üppigen Inhalt dieses Geburtstagsgeschenks erfreuen durften, hat sich AXEL RUDI PELL mit seinen Jungs im Studio verschanzt, um den "Into The Storm"-Nachfolger und somit das – man höre und staune – 17. Studioalbum seit "Wild Obsession" ins Rennen zu schicken. Wer nach all den Jahren quantitativ und auch qualitativ hochwertige Kost servieren kann und es dabei schafft, peu à peu dem neusten Werken noch einen zusätzlich Push zu verleihen, dem gebührt allergrößten Respekt. So ziehe ich auch nach dem dritten, vierten Durchgang von "Game Of Sins" meinen Hut und gratuliere zu einem tollen Album voller Überraschungen.
Die erste dürfte in der etwas härteren Gangart liegen. Die Songs wirken direkter, besser und griffiger auf den Punkt gebracht, ohne dass der Melodie- und damit typische AXEL RUDI PELL-Anteil auch nur ansatzweise verloren geht. Im Gegenteil, in jeder einzelnen Note steckt das Gesicht und die Seele des Ruhrpottlers, das Songwriting ist noch einen Hauch ausgeklügelter, die Abwechslung noch etwas höher, die Hitdichte noch etwas dichter.
All killer, no filler? Im Großen und Ganzen ja, denn jeder Song auf "Game Of Sins" hat seinen magischen Moment, seine Extravaganz und zeigt sich von seiner charmanten Seite. Nach nettem Intro dreht 'Fire' richtig auf und beeindruckt gleich zu Beginn in Sachen Härte und metallischem Unterton. 'Sons In The Night' kommt mit leichtem IRON MAIDEN-Einschlag daher und zeigt einen Gioeli abermals auf hohem Gesangsniveau. Der Jung ist am Mikrophon einfach eine richtige Bereicherung.
Das erste dicke Ausrufezeichen folgt mit dem Mammut-Titelstück, das die epische und anmutige Seite AXEL RUDI PELLs offenbart und sicherlich als "Game Of Sins"-Herzstück fungiert. Ein toller Song, der unter die Haut geht. Nach dem recht coolen 'Falling Star' ist es mit 'Lost In Love' Zeit für den Schmuserocker, denn die obligatorische Herzschmerz-Ballade darf auf keinem AXEL RUDI PELL-Album fehlen. 'The Kings Of Fools' hingegen legt an Härte wieder etwas zu, ein toller Kontrast zum Vorgängersong und ein Ohrwurm, der es schafft, sich binnen kürzester Zeit festzusetzen.
'Till The World Says Goodbye' könnte dem Namen nach eine weitere Ballade sein, hat jedoch durch stampfende Rhythmik einen dunklen Unterton, der Ernst nimmt abermals das Heft in die Hand und – obwohl das Stück ein wenig ausladend ist – sorgt es für einen gehörigen Aha-Effekt. Klassischer Melo-Rock ('Breaking The Rules') leitet allmählich das Ende ein, bei dem es abermals balladesk, besinnlich und erneut leider etwas zu ausladend wird. Trotzdem fungiert 'Forever Free' als toller Schlussakt eines Albums, das trotz leichter, wirklich leichter Abzüge in der B-Note bärenstarke Songs in Hülle und Fülle parat hält.
Mit "Game Of Sins" schafft es Altmeister Klampfe abermals, an einigen Stellen positiv zu überraschen, mit einer tollen Zusammensetzung aus Härte, Melodie und balladesken Element zu brillieren und aus sich und seinen Mitmusikern das Beste herauszuholen. Denn neben Gioeli und Pell selbst sorgen auch Doernberg für sehr viel Atmosphäre, Krawczak für tollen Tiefgang und Rondinelli, der seinen Einstand bereits auf "Into The Storm" gab, für entsprechend passendes Drumming. So verging seit 2003 kein Jahr ohne AXEL RUDI PELL-Output, doch in Anbetracht der hohen Qualität auf "Game Of Sins" kann man sich diesem Veröffentlichungs-Overkill sehr gerne entgegenstellen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp