PELL, AXEL RUDI - Kings And Queens
Mehr über Pell, Axel Rudi
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- SPV
- Release:
- 01.03.2004
- The Gate (Intro)
- Flyin' High
- Cold Heaven
- Strong As A Rock
- Forever Angel
- Legions Of Hell
- Only The Strong Will Survive
- Sailing Away
- Take The Crown
- Sea Of Evil
Bereits sehnsüchtig meinerseits erwartet, rotiert das zehnte Studioalbum aus dem Hause Pell schon seit Tagen in meinem Player. Dass sich AXEL RUDI PELL schon seit längerem in der deutschen Hardrock/Metal-Landschaft etabliert hat, liegt zum einen an seinem goldenen Händchen im kompositorischen Bereich, sowie zum anderen am Festhalten an Altbewährtem und der stets hohen Qualität seiner Kompositionen. Sicherlich hat Pell mit “Kings And Queens“ die Musik nicht neu erfunden, aber dies war angesichts der musikalischen Ausrichtung und Umsetzung der letzten Veröffentlichungen auch nicht zu erwarten. Will auch niemand! Wo Pell draufsteht, bleibt auch nach wie vor Pell drin.
Mich persönlich überrascht es immer wieder aufs Neue, wie es dem Wattenscheider gelingt, epische Metalhymnen, himmlische Balladen und rockige Mitgehnummern zu schreiben, ohne sich selbst zu kopieren. Nachdem Ritchie Blackmore dem Hardrock den Rücken zugekehrt hat, nimmt der blonde Ausnahmegitarrist dessen Platz an der Spitze ein und verteidigt ihn mit jeder Veröffentlichung. Im Verbund mit Ausnahmesänger Johnny Gioeli, Fellgerber Mike Terrana und Co. zaubert Pell wieder zehn astreine Kompositionen unter seinem Hut hervor.
Bereits der Opener ’Flyin High’ dringt durch Mauern, ehe diese von Mike Terranas mächtigem Double-Bass-Gewitter eingerissen werden. Ein Einstieg, wie er besser nicht sein könnte. Johnny Gioeli präsentiert sich erneut in Bestform und kann diese über das ganze Album beibehalten, wie das folgende ’Cold Heaven’ eindrucksvoll unter Beweis stellt und hier dank seines einprägsamen Refrains zum ersten Mal zum Mitsingen einlädt. Zudem basiert das Stück auf einem geilen Gitarrenriff und rockt auch sonst ordentlich. Das Tempo wird auch bei ’Strong As A Rock’ gehalten, wobei der Titel eigentlich schon aussagekräftig genug sein dürfte. Atmosphärische Keyboardklänge rollen sich wie ein Teppich aus und ein traumhaftes Gitarrensolo, das dem Hörer förmlich das Wasser in die Augen treibt, rundet den Song ab. Somit wäre auch geklärt, wer hierzulande der Meister an der Gitarre ist!
Mit ’Forever Angel’ folgt der erste Schlüpferstürmer von “Kings And Queens“, der auf keiner Party zu später Stunde fehlen darf. Diese wunderschöne Ballade reiht sich nahtlos in Klassiker wie ’Broken Dreams’ oder ’The Clown Is Dead’ ein. Solche Nummern machen AXEL RUDI PELL nicht nur für Metaller und Hardrocker interessant, sondern sind auch Genre übergreifend. Selbst meine Schwiegermutter (in spe) steht schon seit Jahren auf die Mucke und lässt sich trotz ihrer fünfzig Lenze wohl nicht mehr vom Besuch des nächsten Konzertes abbringen. Steckt euch sicherheitshalber einmal ein Feuerzeug mehr ein. Auch ’Legions Of Hell’ lebt von seinem getragenen Refrain und einem feurigen Gitarrenspiel, wobei der weit über acht Minuten lange Song sehr kurzweilig ausfällt und an die goldenen Achtziger erinnert.
In ’Only The Strong Will Survive’ wird das Tempo wieder etwas angezogen. Diese Lebensweisheit kann man getrost auch auf die Erfolgsgeschichte der Band bezogen werden. Ausdauer, Kontinuität und Qualität werden sich letztendlich immer durchsetzen. Eine Mitgehnummer zur rechten Zeit. Das getragene ’Sailing Away’ lädt dank seiner schöner Keyboardklänge erneut zum Mitlauschen ein. Ein Song, der sich bestens dafür eignet, sich treiben zu lassen. Chill out pur. Eine Mixtur aus allen Pell-Trademarks stellt ’Take The Crown’ für mich dar. Langsamer Einstieg mit seidenem Gesang und einem eingängigen Basslauf, geht der Song in eine rockige Nummer mit Melodie über. Den Abschluss bildet dann mein persönlicher Favorit ’Sea Of Evil’, mit dem man sich selbst übertrifft und einen krönenden Abschluss bereitet. Ein Song zum sinnlosen Vermehren!
“Kings And Queens“ ist eines der abwechslungsreichsten Pell-Alben, wobei die bärenstarke Produktion das Meisterwerk veredelt. Gekonnt werden Emotionen in gefühlvolle und dennoch Kraft strotzende Kompositionen verarbeit. Für mich ist dieses Album die konsequente Fortsetzung von “Shadow Zone“, "Masquerade Ball" und “Oceans Of Time“. Wer dachte, dass Pell bei den eben genannten Werken bereits an seiner Leistungsgrenze angelangt sei, wird hier eines Besseren belehrt. Was soll ich noch viel dazu sagen, ab in den Laden und sich von der Muse küssen lassen.
Anspieltipps: Sea Of Evil, Cold Heaven, Strong As A Rock, Legions Of Hell
- Redakteur:
- Frank Hameister