PELL, AXEL RUDI - Tales Of The Crown
Mehr über Pell, Axel Rudi
- Genre:
- Hard/Heavy Rock
- Label:
- SPV/Steamhammer
- Release:
- 24.10.2008
- Higher
- Ain´t Gonna Win
- Angel Eyes
- Crossfire
- Touching My Soul
- Emotional Echoes
- Riding On An Arrow
- Tales Of The Crown
- Buried Alive
- Northern Lights
Sie scheinen vorbei zu sein, die Zeiten, in denen unser gepellter Axel Glanztaten des Heavy Rock wie "Black Moon Pyramid" oder "Magic" auf die Menschheit losließ. Alle Alben nach Sänger Jeff Scott Soto waren - und so ist es auch im vorliegenden Fall "Tales Of The Crown" - gute Alben, mit der eindeutigen Handschrift des Flitzefingers aus Wattenscheid. Aber seit der Soto-Besetzung vermisse ich die Breitwandepen, die fernab von kitschigem Gesülze Hard Rock in monumentalster Form präsentierten. Zwar gibt es auch heuer noch Epics, aber das Niveau genannter Tonaldramen erreicht man seit dem Jahrtausendwechsel einfach nicht mehr. Das liegt selbstredend nicht an der Qualität der derzeitigen Bandmitglieder, da auch der jetzige Sänger Johnny Gioeli ein Ass vor dem Herrn ist. Dennoch ist dem sicher geglaubten Songwriter-Händchen des Herrn Pell die Schwere und Theatralik seiner jungen Jahre abhanden gekommen.
So präsentieren sich ARP anno 2008 mit griffigem Hard Rock, mal stampfend, mal flott, mal im rhythmisch abgefahrenen Metalgewand. Dazu kommen wie eh und je gefühlvolle Soli, die man in der dargebotenen Form wohl schlecht reproduzieren kann. Es gibt halt nicht viele Gitarristen mit einem so eigenen Stil wie Axel, wobei der ja wiederum heftig durch Ritchie Blackmores (RAINBOW, DEEP PURPLE) Zaubereien geprägt wurde. Dazu gesellt sich ein technisch perfektes, wenn auch leidenschaftsloses Drumming von Muskelkasper Mike Terrana und ein grundsolides Fundament von Basser Krawczak und Teppichleger Doernberg. Wie immer ist die Umsetzung topp, das Ergebnis gut und somit eine Kaufempfehlung für Hard/Heavy Rocker mit Hang zur Melodieliebe gegeben. Und trotzdem bleibt mir ein bitterer Beigeschmack, da ich weiß, dass es Axel definitiv weit besser kann.
Die Produktion von Charlie Bauerfeind und Pell himself ist ordentlich und das Cover ist so unverwechselbar und eindeutig Pell wie bei allen anderen der mittlerweile achtzehn Veröffentlichungen der Band auch. Summa summarum ist "Tales Of The Crown" ein gewohnt gutes Werk geworden und sein Geld wert, wenn auch nur wenig Dargebotenes gegen die Frühwerke der Pell-Historie anstinken kann. Wen das nicht stört (so wie mich…), der ist mit einem Kauf gut beraten.
Anspieltipps: 'Tales Of The Crown', 'Northern Lights', 'Angel Eyes'
- Redakteur:
- Alex Straka