PENTARIUM - Abgott
Mehr über Pentarium
- Genre:
- Metalcore / Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Darkstorm Records
- Release:
- 27.05.2022
- Aufbruch
- Weltenwanderer
- Enigma
- Road To Nowhere
- Eremit
- Abgott
- Revenge
- Thronebreaker
- Project Hellfire
- Omen Omega
- Marsch der Maschinen
- Only For The Weak (IN FLAMES-Cover)
- Widerstand
- Macht durch Angst
- 13
- Nimmermehr
- Ride Of The Outer Gods
- Kronzeuge
- Memoria
- Nekropolis
- Vanitas
- Flames
- Beyond
- Stare Into Darkness
- Auf schwarzen Schwingen
- Schwarzmaler
Moderner Mix aus Metalcore und Melodic Death mit einigen echten Hits!
Ich liebe ja großmundige Ankündigungen in Promotexten, denn diese geben mir als Redakteur immer einen Punkt, an dem man die Rezension aufhängen kann. Im Falle von PENTARIUM lautet das Versprechen, dass wir es hier mit der nächsten Generation von Groove Modern Death Metal zu tun haben. Diese Genre-Bezeichnung ist mir bisher so noch nicht untergekommen, doch angesichts der Tatsache, dass die Südhessen mit 'Only For The Weak' ein IN FLAMES-Cover auf ihr neues Doppelalbum "Abgott" gepackt haben, erwarte ich einen Mix aus dem Spätwerk der Schweden und Groove-Monstern wie PANTERA.
Nach dem kurzen und etwas übertrieben dramatischen Intro 'Aufbruch' bestätigt das folgende 'Weltenwanderer' meine anfängliche Vermutung: Eine Prise IN FLAMES, eine Messerspitze HEAVEN SHALL BURN, dazu noch ein Löffel Nu Metal und mit dem PANTERA-Groove-Löffel einmal kräftig durchgerührt, fertig ist der Stilmix, den PENTARIUM uns hier serviert und der im Falle des Openers durchaus gut nach vorne und direkt ins Ohr geht. 'Enigma' gefällt mir mit seinen stark an CHILDREN OF BODOM erinnernden Keyboards und zwingenden Hooklines sogar noch besser und birgt in meinen Ohren ganz massives Hit-Potential, während 'Road To Nowhere' mit Synthesizern deutlich moderner und Metalcore-iger daherkommt, sich aber dank melodischer Widerhaken ebenso schnell im Gedächtnis festbeißt. Im weiteren Verlauf der erste CD dieses Doppelalbums erreichen die Hessen ähnliche kompositorische Höhen wie in den eröffnenden Minuten zwar nicht wieder, trotzdem wird auch über die restliche Distanz sehr gutklassiges Schwermetall geboten, das teilweise auch dank des Einsatzes von Klargesang ('Project Hellfire') immer wieder einmal aufhorchen lässt. Nur das oben erwähnte Cover von 'Only For The Weak' überzeugt mich überhaupt nicht. Man bleibt zumeist recht nah am Original, und wenn sich der Vierer wie beim Gesang einmal ein paar Freiheiten nimmt, dann zünden die Ideen so rein gar nicht. Dieser Abschluss von CD 1 wäre durchaus verzichtbar gewesen.
Doch mit dem Ende des ersten Silberlings ist noch lange nicht Schluss, denn neben dem neuen Langdreher "Abgott" liegt der Veröffentlichung mit "Pentarium" noch eine zweite CD bei, die ausschließlich aus Neueinspielungen alter Songs besteht. Alt ist hier übrigens eher relativ, denn teilweise stammen die Songs sogar vom Vorgänger "Zwischenwelt" aus dem Jahr 2018 und düften daher für eingefleischte Fans der Band wenig Spannendes zu bieten haben. Und auch für Neueinsteiger in den Kosmos des Quartetts bietet der zweite Silberling nicht wirklich viel Neues, illustrieren die Neuaufnahmen doch eigentlich nur, dass sich die Hessen vom letzten Album bis zum brandneuen Langspieler noch einmal massiv gesteigert haben. Wirklich einen bleibenden Eindruck hinterlässt jedenfalls keiner der Songs auf der zweiten CD bei mir.
Betrachtet man die Neuauflagen der alten Nummern des Bandkatalogs aber nur als netten Bonus, dann ist "Abgott" insgesamt ein sehr starkes Album in der Schnittmenge zwischen Metalcore, Melodic Death und Groove Metal geworden, das gerade in den ersten Minuten einige waschechte Hits zu bieten hat. Freunde und Freundinnen der im Verlaufe der Rezension genannten Bands sollten hier folglich einmal reinhören.
Hat der Vierer also im Promotext zu viel versprochen? Ich würde sagen, nein. Das Rad wird auf "Abgott" zwar definitiv nicht neu erfunden, aber die Art und Weise, wie die Hessen hier Genres kombinieren, hat durchaus einen eigenständigen Anstrich.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs