PERFIDIOUS - Savouring His Flesh
Mehr über Perfidious
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 25.10.2024
- Intro
- A Throne I Will Build
- Savouring His Flesh From The Cross
- In The Reign Of Perpetual Agony
- Blood Of Sinner
- Master Of Illusions
- Infernal Vengeance (Jesus Dead)
- Your World Crumbles
- Enclosed In My Vision
Eine Light-Huldigung an die alten Granaten des Death Metals.
Eine Rückkehr zum Death Metal der frühen 90er ist das erklärte Ziel dieser Italiener, allerdings sind bei PERFIDIOUS momentan noch nicht alle Pläne weit genug ausgereift, um sich eines Tages im gleichen Atemzug wie die amerikanischen Heroen nennen zu können, denen die vier Musiker nacheifern. CANNIBAL CORPSE und DEICIDE sind die bevorzugten Adressen im inspirativen Sinne, allerdings ist man von deren Glanz und Gloria noch ein ganzes Stück entfernt, zumindest auf dem neuen und zugleich ersten Longplayer, den die Band dieser Tage zur Diskussion stellt.
"Savouring His Flesh" greift zwar in vielen Passagen die völlig puristische Verrohung früherer Zeiten auf und sichert sich auch einen vorderen Platz in der ganz alten Schule, verzettelt sich jedoch meistens schon in den vielfältigen Ansätzen, die PERFIDIOUS in allen acht Songs (plus Intro) beisteuert. Die Band offeriert über weite Strecken recht technisches Material und legt großen Wert auf ständige Tempowechsel, kreiert hierbei aber nicht jene Aha-Momente, die man bei den oben genannten Legenden seinerzeit im Sekundentakt erleben durfte. Hinzu kommt, dass die Italiener handwerklich deutlich unterlegen sind und vor allem bei den Leadgitarren und auch am Bass nicht jenes Spektakel feiern dürfen, das vor allem CANNIBAL CORPSE von Anfang an zum Standard erklärt hat. Und gerade in den vermeintlich frickeligen Parts von Nummern wie 'Blood Of Sinner' und 'Your World Crumbles' tut sich die Truppe überhaupt keinen Gefallen damit, ausgedehnte Instrumentalpassagen anzubieten, weil hier die Limits sehr schnell erkennbar sind und das internationale Level in weite Ferne rückt.
Bei PERFIDIOUS besteht das größte Problem daher nicht in der Kreativität, sondern in den überambitionierten Methoden zur Darstellung der brutalen Kost. Eine Band, die sich selbst dem technischen Death Metal verschrieben hat, sollte auch in den anspruchsvolleren Instrumentalparts liefern können, und das ist auf "Savouring His Flesh" leider nicht der Fall. Das ändert sicher nichts daran, dass die Platte viele anständige Augenblicke vorweisen kann, doch der sehr starken Konkurrenz kann sich die Truppe mit ihrem Debüt noch nicht stellen - dafür mangelt es unter anderem einfach an handwerklichen Fertigkeiten.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes