PEROPERO - Lizards
Mehr über PeroPero
- Genre:
- Progressive Rock / Modern Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Panta R+E / Soulfood
- Release:
- 01.09.2017
- The Royal Banquet Hall
- Ehm
- Tongue
- Lizards
- Heloderma Suspectum
- Molting Days
- RPS
- TOCCAC
Frickeln mal ganz modern
Wir haben alle eine gewisse Vorstellung davon, wie progressive Rockmusik zu klingen hat - und diese Vorstellung ist maßgeblich von dem geprägt, was die Szene seit den späten 60ern fabriziert und ans Tageslicht befördert hat. PEROPERO ist allerdings der Meinung, dass es wenig Sinn macht, die angestaubten, bestenfalls auch noch von Keyboards geschwängerten Ideen immer und immer neu zu reproduzieren. Die Berliner wollen das Material knackiger, teilweise auch aggressiver gestalten und somit auch betonen, dass Prog Rock nicht nur Kopfsache sein muss - vor allem nicht wenn man so leidenschaftlich am Griffbrett agiert wie die Saitenfraktion der 2012 gegründeten Combo.
So kommt es, dass einem auf "Lizards" vor allem dreckige Stoner-Sounds begegnen, die bei PEROPERO schon immer eine wesentliche Rolle spielten. Die Band liefert sich packende Gitarrenduelle, arbeitet mit kompakten, aber doch verfrickelten Rhythmen, endet aber immer wieder bei einer dicken Mauer aus richtig dick groovenden Riffs, die selbst Fans von MASTODON zusagen dürften - nur eben mit dem Zusatz, dass bei PEROPERO auch noch eine Menge Rock & Roll im Blut der Musiker fließt. Allerdings gibt sich die Truppe hin und wieder eine Spur zu sperrig; 'Ehm' und das deftige 'Tongue' krachen erst nach mehrmaliger Beschallung so richtig durch, und auch 'TOCCAC' ist alles andere als leicht zugänglich, wenngleich die warmen Gitarrensounds den Einstieg ein wenig leichter machen als bei den zuvor beschriebenen Songs.
Aber was soll man jetzt von alldem halten? Mit welcher Intensität ist "Lizards" imstande, den Hörer zu packen? Zugegeben: Es hat eine Weile gedauert, bis man den Berlinern respektive ihrem neuen Album die Zustimmung erteilt hat, aber letztendlich sprechen vor allem die passionierte Vorgehensweise und die wirklich starken Gitarren für eine intensivere Beschäftigung mit PEROPERO. Es sind vielleicht nicht alle Songs der neuen Scheibe wirklich mitreißnd; doch der größte Teil hinterlässt einen ausreichend starken Eindruck, um den Daumen nach oben zu recken!
Anspieltipps: Lizards, RPS
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes