PEROPERO - Massive Tales Of Doom
Mehr über PeroPero
- Genre:
- Neo Prog / Noise
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Panta R+E
- Release:
- 03.03.2023
- Vermin
- Luminosities
- Event Horizon
- The Rip
- Moira (Intro)
- Moira
- Kensor
Fordernder und spannender, aber auch anstrengender Prog-Brocken.
PEROPERO, was ist das denn? Diese Frage kann ich euch nicht verübeln, denn die Prog-Rock-Metal-Grenzgänger sind bisher auf meiner musikalischen Landkarte auch noch nicht aufgetaucht, obwohl das Duo bereits im Vorprogramm von THE HIRSCH EFFECT Japan und Europa betourt hat. Doch nicht nur das Resümee des Duos, das aus Julian Pajs (Gitarre, Gesang, Synth Programming) und Valentin Schuster (Schlagzeug, Hintergrundgesang) besteht, ist interssant, auch die Bandgeschichte hat mit zwei Langspielern und einem Umzug von Österreich hinüber in die deutsche Hauptstadt Berlin einige interessante Ecksteine zu bieten. Nun folgt mit "Massive Tales Of Doom" der dritte Langspieler, der nach beinahe zehn gemeinsamen Jahren die eigenartige musikalische Reise der beiden Musiker fortschreiben soll.
Warum sage ich eigenartig? Nun, "Massive Tales Of Doom" ist alles andere als "easy listening" und braucht mit seinen teilweise harten musikalischen Wechseln durchaus zahlreiche Anläufe, bevor man auch nur halbwegs begreifen kann, was die Berliner hier auf Platte gebannt haben. In den härteren Momenten erinnert mich das Songmaterial dabei durchaus an Maestro DEVIN TOWNSEND, der ja auch gerne einmal in ganz eigenen Sphären schwebt. Dabei teilt PEROPERO aber nicht Hevy Devys Hang zu ausladendem Pomp oder zuckersüßem Pop, doch gerade die Gitarrenarbeit atmet doch häufig die Luft des Schaffens des Kanadiers und auch die teilweise recht wagemutigen Ausflüge gen Sprechgesang oder wirklich abgedrehten Noise-Eskapaden hat man auf Alben wie "Deconstruction" so schon gehört. Dabei schaffen es die sieben Songs aber, immer genügend melodische Brotkrumen auszulegen, sodass man als Hörer oder Hörerin selten komplett den Faden verliert.
Natürlich ist die Scheibe passend zum Genre auch ein Konzeptalbum, das sich mit dem Ende der Welt beschäftigt und dabei auch zahlreiche Bezüge zur aktuellen globalen Lage zieht. Dennoch müsst ihr nicht politisch interessiert sein, um das Material zu genießen, denn in die verrückte Welt der Herren Pajs und Schuster könnt ihr auch rein auf Basis der Musik eintauchen, insbesondere wenn ihr euch ein paar gute Kopfhörer schnappt und ein wenig Geduld mitbringt. Ich bin aber auch ehrlich zu euch, Songs (Oder sollte ich eher Klang-Collagen, sagen?) wie 'Moira' wollen mit ihrem abenteuerlichen Aufbau bei mir auch nach mehreren Anläufen nicht zünden. Dafür gibt es mit 'Vermin' oder 'Luminosities' gerade zu Beginn der Spielzeit auch ein paar tolle Tracks zu bewundern, die eben auch eher gemäßigten Prog-Fans einen Zugang zu PEROPERO ermöglichen.
Die Benotung der Platte fällt mir dann auch entsprechend schwer, denn während die handwerkliche Darbietung locker neun Punkte verdient hätte, fehlen mir persönlich eben oft auch die Widerhaken, die mich dazu verleiten könnten, "Massive Tales Of Doom" in der Zukunft aus dem Regal zu ziehen. Entsprechend wähle ich schlussendlich auch die goldene Mitte zwischen sechs und neun Punkten und vergebe 7,5 Zähler für ein mutiges, eindringliches und forderndes Album.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs