PERSEFONE - Metanoia
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2022
Mehr über Persefone
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Napalm Records (Universal)
- Release:
- 04.02.2022
- Metanoia
- Katabasis
- Architecture Of The I
- Leap Of Faith
- Aware Of Being Watched
- Merkabah
- Consciousness Pt. 3
- Anabasis Pt. 1
- Anabasis Pt. 2
- Anabasis Pt. 3
Die nächste Wundertüte aus Andorra<br />
Ich bin ja oft ein Verächter moderner Klänge im Metal, gerade wenn es in Richtung melodischen, progressiven Death Metals geht, der dann unter allerlei seltsamen Subsubgenrebzeichnungen verkauft wird. PERSEFONE aus Andorra bildet da aber bereits seit gut einer Dekade eine Ausnahme. Zu beobachten, wie sich die Truppe von einer unterhaltsamen Melodeath-Kapelle mit Exotenfaktor, deren beliebtester Song ein Cover des 'Imperial March' aus Star Wars war, zu einer der beeindruckendsten, selbstbewusstesten und eigenständigsten Bands der Szene entwickelt hat, ist allein schon fast Grund genug, doch zum Glück war auch jeder Schritt auf diesem Wege musikalisch völlig überzeugend.
Nun also steht mit "Metanoia" das neuste Album der Herren in den Startlöchern und es zeigt einmal mehr auf beeindruckende Weise die Ausnahmestellung PERSEFONEs auf. Denn wie selbstverständlich hier symphonische Elemente, technisch hochambitionierte Frickeleien, eingängige Melodien und alles andere vermischt werden, erlebt man nur selten.
Atmosphärisch dichte Kompositionen, oftmals überlang und gerne auch mal instrumental, deshalb aber beileibe nicht langweilig oder schwer nachvollziehbar. Ein perfektes Beispiel hierfür ist das elfminütige Opus 'Consciousness Pt. III', das ohne Gesang auskommt und teils schon fast Soundtrackqualitäten in seinem bombastischen Aufbau zeigt. An anderer Stelle werden gekonnt variabler harscher Gesang und gefühlvoller Klargesang vermischt, im ebenfalls überlangen 'Anabasis Pt II' kommt auch noch weiblicher Gesang hinzu und so zeigt PERSEFONE auf "Metanoia", dass gefühlt nichts unmöglich ist für diese Band, die ihren Exotenbonus schon lange nicht mehr nötig hat und spätestens mit diesem Album und einem größeren Label im Rücken auch den Status eines Geheimtipps hinter sich lassen sollte.
Wer zeitlosen anspruchsvollen Metal mag, wem harscher Gesang nicht grundsätzlich gegen den Strich geht, wer sich gerne in überlange Kompositionen fallen lässt oder wer auch gern mal einem Gitarristen beim ungebremsten Frickeln zuhört, der kommt im Jahr 2022 an PERSEFONE nicht vorbei, denn "Metanoia" ist klar ein sehr frühes Highlight und wird wohl auch im Dezember noch sehr weit oben in meiner Gunst stehen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst