PERSUADER - When Eden Burns
Mehr über Persuader
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Dockyard1 / Soulfood
- Release:
- 12.05.2006
- Twisted Eyes
- Slaves Of Labour
- Sending You Back
- R.S.-Knights
- The Return
- When Eden Burns
- Judas Immortal
- Doomsday News
- Zion
- Enter Reality
Eigentlich ist es schade, dass PERSUADER immer überall als mittelmäßig angesehen und als reines BLIND GUARDIAN-Plagiat abgestraft wurden. Denn die schwedische Truppe geht doch ganz anders an die Sache heran als die Krefelder Combo. Den Vergleich daher immer nur wegen Jens Carlssons Gesang zu ziehen, stellt sich schnell als oberflächlich heraus. Zwar klingt er vom Grundton schon sehr wie Hansi Kürsch, aber er erweitert das vokale Spektrum doch um einige Nuancen, wobei besonders auffällt, dass schwierige Übergänge bei Carlsson viel fließender ablaufen als bei Kürsch. Carlsson begibt sich oft sogar auf Death- und Black-Metal-artiges Terrain, womit er die Variabilität der PERSUADERschen Härteskala stimmlich glänzend unterstützt. Seine Hintermannschaft nämlich setzt auf dem neuesten Album "When Eden Burns" auf überraschend kräftige, teils aggressive Power-Metal-Stücke, die oft gen Thrash schielen, bisweilen gar Blasts einbaut, was besonders im Titelstück effektiv gemacht wird. Eben jenes 'When Eden Burns' könnte man als Prototyp für die 2006er PERSUADER-Songs verstehen: Refrains mit Widerhaken-Qualitäten, Riffs wie Kletten und packendes, abwechslungsreiches, aber nie überforderndes Songwriting werden hier mit Leichtigkeit zusammengefügt. PERSUADER verbreiten eine düstere Atmosphäre und spicken ihre Songs mit Breaks und minutiös zusammengesetzten Arrangements, die schnell zünden, es aber trotzdem nicht an Haltbarkeit fehlen lassen. Das Gitarrenduo Emil Nörberg und Daniel Sundbom teilt sich seine Parts und vermittelt wahre Spielfreude, was bereits beim Opener 'Twisted Eyes' und dem folgenden 'Slaves Of Labour' eindrucksvoll bewiesen wird. In 'The Return' beginnt man dann erst mit einem eher rührseligen Intro, bevor exzessives Solieren in einen DRAGONFORCE-artigen Videospiel-Gitarren-Mix überleitet. Unterstützt von einer fetten Produktion mischen sich Amboss-Riffs mit Hammer-Melodien, daneben schreit Jens Carlsson und schmeichelt an der nächsten Stelle. Wirklich gelungen! Spannung erzeugen speziell die vielen Tempowechsel, die den Liedern eine starke Dynamik von Anfang bis Ende verleihen. Erfreulicherweise weicht der Sverige-Fünfer auch oft von der Popstruktur ab und lässt auch gerne mal eine zweite Strophe sein, um sich stattdessen auf ein Solo oder andere überbrückende Passagen zu stürzen. Damit werden die Songs wirklich voneinander abgegrenzt. PERSUADER müssen wirklich keine Vergleiche, besonders der unangebrachten Art scheuen. Dafür ist ihr Niveau einfach viel zu hoch – und das hält man auch mit weniger als 100 Gitarrenspuren.
Anpieltipps: The Return, When Eden Burns, Judas Immortal, Twisted Eyes
- Redakteur:
- Patrick Gödde