PERVERSITY - In The Garment Of Lust
Mehr über Perversity
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Perrenial Quest/Twillight
- Release:
- 31.03.2003
- Hallucinatory Mutilation
- Decomposition
- The Terrifying Jewel Of Fear
- In The Garment Of Lust
- Carnivorous Visions
- Insane Angelic Suffering
- Eyes Of Primitivism Closed Forever
- An Averted Collapse
- Disillusioned (Re-Recorded Version)
PERVERSITY aus der Slowakei liefern mit ihrem Debüt-Longplayer "In The Garment Of Lust" eine abwechslungsreiche klassische Death Metal-Scheibe ab. Es wird gegrunzt, geprügelt, es gibt Tempowechsel und herrlich disharmonische Gitarrensoli.
Allerdings ist die Scheibe miserabelst produziert, vor allem die Drums klingen teilweise, als würde ein (zugegebenermaßen fähiger) Schlagzeuger auf den heimischen Töpfen und Pfannen herumkloppen. Nichtsdestotrotz macht das Hören des Albums Spaß, vor allem der durch eine völlig fertige Bassline auffallende Titeltrack und 'Insane Angelic Suffering' (was'n Titel!) machen Laune, wobei ich leider feststellen muss, dass sich die einzelnen Songs selten länger als zweieinhalb Minuten tragen, bevor man Richtung Skip-Knopf linst. So abwechslungsreich die Platte selbst auch ist, so schematisch und repetitiv sind die Songs in sich geraten. So sehr ich normalerweise lange Spielzeiten zu schätzen weiß, und so kurz die Scheibe mit 39 Minuten geraten ist, diesen Songs hätte eine Kürzung um eine Minute pro Stück durchaus gut getan.
Soviel zur Musik. Was mich an diesem Album aber wirklich stört, sind die Lyrics. Als Metal-Hörer ist man ja einiges gewohnt, aber der Versuch von PERVERSITY einen sozialkritischen Song zu schreiben, ist in Form von 'Decomposition' mal gründlich schiefgegangen. "Verbrechen der jeweiligen ethnischen Minderheit / die nicht Anpassungsfähigen – Sozialkrebs / ungebildete Rasse / Parasitismus". Da hilft es auch nicht viel, in der letzten Strophe "Colour ain't important [...] This means no racism" nachzulegen, für meinen Geschmack kann man solche Texte nicht entschärfen. Ohne hier übermäßig P.C. wirken zu wollen, ist ein Verdacht eines zumindest leicht gestörten Verhältnisses zu Minderheiten hier kaum von der Hand zu weisen.
Sowas ist einfach nur schlechter Stil, gerade wenn eine Szene ohnehin permanent in Verdacht gerät mit dem braunen Mob zu tun zu haben wie die Extremmetaller. Ich traue jedenfalls kaum einem Nicht-Szenemitglied zu zwischen Black und Death im Einzelfall unterscheiden zu können, und NSBM ist dank der Boulevardpresse ja inzwischen die bekannteste Spielart des extremen Metal geworden.
So bleibt bei einem ansonsten gutklassigen Death Metal-Album ein sehr fader Nachgeschmack zurück. Wen das nicht stört, und verstehen tut man beim Hören ja eh nicht viel, wenn man nicht will, der kann dieses Album via Twilight Vertrieb erwerben.
Anspieltipps: In The Garment Of Lust, Insane Angelic Suffering
- Redakteur:
- Philipp von dem Knesebeck