PERZONAL WAR - The Last Sunset
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2015
Mehr über Perzonal War
- Genre:
- Metalville (Rough Trade)
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Heavy Metal
- Release:
- 29.05.2015
- Salvation
- Speed Of Time
- 30 Years
- Never Look Back
- Metalizer
- When Faith Has Gone Forever
- What Would You Say?
- The Last Sunset
- Times Of Hate
- I See Nothing
- Man On The Rock (Astral Doors Cover Feat. Nils Patrik Johansson)
Im Schatten der Züchtung
Seit fast 20 langen Jahren sind die Troisdorfer von PERZONAL WAR im Geschäft und haben vor drei Jahren mit "Captive Breeding" einen echten Thrash-Power-Metal-Paukenschlag abgeliefert. Das lag zum einen an den Songs per se, die sich mit der Zeit als richtige Ohrwürmer etablieren konnten, zum anderen jedoch auch an der eigenen Note, die 2012 deutlicher denn je herausschimmerte. Nun sind Metti und Co. zurück und präsentieren uns mit "The Last Sunset" ein Album, das, soviel sei im Vorfeld erzählt, dem Vorgänger leider nicht gänzlich das Wasser reichen kann. Trotzdem hat die nunmehr achte PERZONAL WAR-Scheibe größtenteils genau das, was Fans zufrieden stimmen wird und Kritiker verstummen lässt.
Zum einen fallen von Anfang an die druckvolle Produktion, die "The Last Sunset" einen angenehm rauen Sound verleiht, sowie das durchaus passende Artwork positiv ins Auge. Dazu kommen jene Songs, die von Anfang an gefallen und den Spielwitz PERZONAL WARs am deutlichsten einfangen. Der Opener 'Salvation' beispielsweise macht schnell klar, wohin die Reise überwiegend gehen wird: Es wird gerifft und gepowert, der Refrain zündet und die ruhigen Stellen sorgen für die nötige Abwechslung. Aber auch das rasante 'Speed Of Time' und '30 Years', die das Gaspedal penetrant durchtreten, sowie das hymnische 'When Faith Has Gone Forever' oder das leicht balladeske 'Never Look Back', deren Refrains gleich beim ersten Mal zünden, machen eine geglückte Figur. Darüber hinaus wurde das Titelstück wohlüberlegt gewählt, steht es hier doch stellvertretend für den Großteil des gesamten Albums. Zum anderen scheint die Combo nun endlich ihren eigenen Sound zu 100% gefunden zu haben. Keine Vergleiche zu METALLICA oder der Bay Area, PERZONAL WAR setzt, wie auf "Captive Breeding", auf die ganz eigenen Stärken und das wird Fans besonders gut schmecken.
Dennoch hat “The Last Sunset“ mit 'Metalizer', 'What Would You Say' und 'Times Of Hate' auch einige Stücke der lediglich netten Mittelklasse zu bieten, denen der entscheidende Kick, die nötige Konsequenz schlichtweg fehlt, um die Band diesmal in höhere Notenregionen zu bringen. Konnten sich vor drei Jahren 'Regression Of The Art' und 'Tongues Of Cleavage' als richtige Dosenöffner entpuppen, sind diese aktuell schwer ausfindig zu machen. Klar, die oben genannten Songs können sich mehr als sehen lassen, aber lichterloh brennende Highlights kommen meines Erachtens etwas knackiger und entschlossener als hier vorliegend daher.
Trotzdem ist Streich Nummer acht kein schlechtes Album, im Gegenteil. Es kann lediglich die großen Fußstapfen des Vorgängers zu 80 – 85% füllen, sodass "The Last Sunset" trotz einiger Lichtblicke, dem gelungenen Artwork und der Daumen-hoch-Produktion als lediglich "gut" durchgeht. Wer weiß, vielleicht haben diese Stücke eine Art Langzeitwirkung, doch um das zu beurteilen, müsst ihr mich in zwei Jahren noch einmal nach meiner Meinung fragen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp