PESSIMIST - Holdout
Mehr über Pessimist
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- MDD Records
- Release:
- 26.06.2020
- Landsknecht
- Roaring Thunder
- Kill & Become
- Death Awaits
- Holdout
- Mountain Of Death
- The King Of Slaughter
- Agony
- 7:28
Back With Vengeance!
PESSIMIST ist zurück! Lange sieben Jahre und den einen oder anderen Besetzungswechsel musste Frontschreihals Michael Schweitzer hinter sich bringen, bis nun endlich der "Death From Above"-Nachfolger in den Startlöchern steht. Und einmal mehr rappelt es ordentlich im Karton bei den fünf Wüterichen, denn in einer Spielzeit von knapp 54 Minuten entfachen sie ein Feuer nach dem anderen.
Sehr gute Erinnerungen kommen hoch, wenn ich auch zehn Jahre später noch auf das "Call To War"-Artwork blicke. Was war das für ein geiles Thrash-Metal-Debüt. Zwei Jahre später konnte PESSIMIST mit besagter "Death From Above"-Abrissbirne jenes Niveau auch locker halten und da das, was lange währt, auch gut wird, verspricht auch "Holdout" ein amtliches Brett zu werden. Hier wird Old School sehr großgeschrieben, Fans von TESTAMENT, DEATH ANGEL, FORBIDDEN oder OVERKILL kommen hier vollends auf ihre Headbang- und Mitgrölkosten.
Das impliziert natürlich, dass das dritte PESSIMIST-Album von Durchgang zu Durchgang noch weiter wächst. Doch schon jetzt sind es die druckvolle Produktion bei der vor allem der Bass den Ton angibt, die meterhohen Riffwände, das stellenweise abartig gute Tempo sowie das wohl dosierte Maß an Brutalität und Melodie, die "Holdout" zu einem richtig guten Album machen. Und was ist mit den einzelnen Songs?
Nach der Tradition von 'Trommelfeuer' und 'Feindfahrt' beginnt auch die neuste Scheibe mit einem deutschsprachigen Song: Nach gelungenem Schlachtfeld-Intro legt PESSIMIST los wie die Feuerwehr, doch anstatt permanent aufs Gas zu drücken, spielen beim Opener Druck und Lautstärke eine große Rolle. Doch danach kommen dank des wahnsinnigen 'Roaring Thunder' auch Geschwindigkeitsfanatiker auf ihre Kosten. Weitere Anspieltipps sind 'Kill & Become' dank coolen Mid-Tempo-Mittelparts sowie der Rhythmus-Kracher 'Death Awaits', bei der sich einmal mehr das Gitarrensolo beweisen darf.
Mit dem unheimlich facettenreichen Titeltrack hat PESSIMIST auch einen Volltreffer gelandet, ein Song, der auf ganzer Linie überzeugt. Doch '7:28' dürfte bei allen Fans am ehesten für offene Münder sorgen: In über 11 Minuten wechseln sich drückende Tempopassagen, die dem Black Metal gefährlich nahekommen, knackiger Groove sowie ruhigere Elemente so dermaßen gekonnt ab, dass man vor dem Quintetto Infernale bei dieser Leistung nur den Hut ziehen kann. Chapeau, meine Herren!
Schweitzer selbst brüllt und keift sich gekonnt die Seele aus dem Leib, die Truppe macht auch generell eine sehr eingespielte Figur. Es scheint, als ob in Weil am Rhein eine gut funktionierende Mannschaft zueinandergefunden hat. Gemeinsam ist man stark und so hat PESSIMIST mit "Holdout" ein bockstarkes Stück Dreschmetall am Start, das zwar nur bedingt über die sieben Jahre Funkstille hinwegtröstet, aber das Start-Trommelfeuer für eine alles niederwalzende Feindfahrt sein kann.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp