PESTILENT HEX - Sorceries Of Sanguine & Shadow
Mehr über Pestilent Hex
- Genre:
- Atmospheric Black Metal/Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Debemur Morti
- Release:
- 29.11.2024
- Nocturne
- Sciomancy And Sortilege
- Through Mirrors Beyond
- Of Hexcraft And Laws Three-Fold
- A Spectral Voyage
- Threnody Of The Moon Ascendant
- Sanguine Gnosis
Welcome To The Thousand Lakes!
PESTILENT HEX ist ja wirklich mal ein origineller Name. Die so benannte Black-Metal-Band kommt aus Finnland. Wie wir wissen, bauen Finnen gern eine Portion mehr Kitsch in ihre Mucke ein als Norweger, zumindest im Black Metal, Pop lasse ich hier mal Außen vor. Wir dürfen also gespannt sein auf ihr zweites Opus, das sich "Sorceries Of Sanguine & Shadow" nennt.
Nach einem kurzen Klavier-Intro geht es schon zur Sache, und wie: 'Sciomancy And Sortilege' vollführt einen wilden, ekstatischen und bombstisch ausufernden Tanz, einen hakeligen Lauf durch das Labyrinth, der die Endneunziger im Nu auferstehen lässt. GRIEVANCE, DIMMU BORGIR, EMBRACED, OBTAINED ENSLAVEMENT (die ganz besonders, Pest hieß deren Sänger...) und einige andere gingen ähnlich zu Werke. Die Gitarren sensen, die Keys schwirren, der Gesang gerät gemein, aber angenehm hörbar, kein Geschrei und Gebrülle wie auf zahlreichen von mir beschriebenen Veröffentlichungen. AND OCEANS fallen mir noch als Referenz ein.
Der flotte Eindruck möchte so schnell auch nicht im schwarzen See versinken, denn auch der nächste Track rotiert wie aufgezogen. PESTILENT HEX nimmt Fahrt raus, erhöht damit aber das Drama. Ziemlich geil der Chorus, der mich tatsächlich in meine Welt von 2001 zurückführt, als solcherart Atmosphäre das Nonplusultra darstellte. 'Of Hexcraft And Laws Free-fold' entführt in Gefilde, die uns stark an DIMMU erinnern, und das auf sehr angenehme Art. Außerordentlich raffiniert komponiert, dieser flächige, überbordende Track. Diese Finnen sind also heimliche Norweger. Ganz klar die beste Black-Metal-Band seit langem, die ich hier rezensieren darf.
Neu ist das nicht, aber fein weitergedacht. Mir gefällt, dass die Kombo sich an den Vorbildern orientiert und das Schwelgerische, Rasende, Melancholische, Enthusiastische von früher wiedererweckt und Finnenkitsch außen vor lässt. Auch die restlichen Tracks halten das hohe Niveau. Damals hätten sie vielleicht abgeräumt, wer weiß. Auch im Finale baut PESTILENT HEX nicht auf Zerstörung oder Gemetzel, sondern auf einen echten Brueghel, der Ältere oder der Jüngere, das ist hier die Frage. Wenn die Finnen losschrubben, ist es auch richtig Vollbedienung, die böse verhallte Dämonenstimme stimmt mich sehr fein. Richtig gutes Album! Hätte ich nie erwartet und möchte gern die CD!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Matthias Ehlert