PESTKRAFT - Ancestral Sounds
Mehr über Pestkraft
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Folter Records
- Release:
- 30.05.2024
- Memento Mori
- Lost Soul
- The Gates Of Hell
- Ancestral Sound
- Altar For The Dead
- The Shadow Of Death
- Spirits Walk The Earth
- La Plegaria Del Féretro
Entschlossen, straight, aber nicht immer auf den Punkt.
Irgendwie fehlt auf dem zweiten Longplayer von PESTKRAFT immerzu das letzte bisschen Überzeugungskraft. Zwar peitschen die Spanier mit mächtig viel Aggression durch ihre acht neuen Tracks, doch in den entscheidenden Momenten fehlt dann leider doch der letzte Punch, die passende Melodie oder eben einfach nur eine Hookline, die aus den vielen guten Ansätzen auch einen durchweg überzeugenden Song macht.
Die Truppe aus Valencia wählt einen rohen Ansatz, der jedoch von einem modernen Sound überflügelt wird und produktionstechnisch erst einmal keine weiteren Wünsche offen lässt. Vor allem die Rhythmusarbeit sticht hier hervor, aber auch die Leads zischen in manchen Parts angenehm durch die Ohren und hinterlassen definitiv einige Spuren. Es hakt lediglich beim Songwriting, denn PESTKRAFT gelingt es nur sehr selten, kurze Highlights zu setzen und die Vermischung von ambitionierten, bösartigen Vocals, melodisch angereicherten, aber dennoch nicht ganz konsequent zu Widerhaken verarbeiteten Gitarren und elegantem Geschepper zu einer Melange zu mischen, bei der man wohlwollend einsteigen möchte. Nummern wie 'La Plegaria Del Féretro' und 'The Gates Of Hell' beschreiben diesen Zwiespalt sehr gut: Einerseits ist der Drive des Materials wirklich fein und hat auch einige mitreißenden Komponenten, andererseits bleibt immer wieder dieses Gefühl, dass etwas Entscheidendes fehlt, um die hymnische Veranlagung vollends zu entfesseln - auch wenn diese wie auch die übrigen sechs Kompositionen nicht von schlechten Eltern sind. Aber es sind eben manchmal nur Kleinigkeiten, die den Unterschied machen, und so schallt "Ancestral Sounds" entschlossen und manchmal gar übermotiviert aus den Boxen, setzt aber nicht die markanten Ankerpunkte, die das Album so dringend benötigen würde.
Nichtsdestotrotz muss man PESTKRAFT bescheinigen, mit guten Veranlagungen ins Rennen zu gehen und vieles richtig zu machen. Es fehlen eben nur vereinzelte Details, um aus einer guten Band eine Spitzenkapelle zu machen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes