PETERIK, JIM - Rock America
Mehr über Peterik, Jim
- Genre:
- Melodic Rock
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 17.06.2002
- Eye Of The Tiger
- Hold On Loosely
- Sister Christian
- I Can´t Hold Back
- The Search Is Over
- Vehicle
- I´ve Got A Lot To Learn About Love
- Between Two Fires
- Heavy Metal
- Rockin´ Into The Night
- The Day America Cried
- Can´t Say It Loud Enough
- The Sum Of Our Hearts
- Changed By Love
- Long Road Home
Auch wenn der Name den meisten Leuten kaum geläufig sein dürfte, so ist JIM PETERIK in der Rock-Szene absolut kein Unbekannter. Er war Gründungsmitglied von SURVIVOR, die mit Songs wie "High On You", "I Can´t Hold Back", "The Search Is Over", "Is This Love", "Burning Heart" oder dem Oscar-nominierten "Eye Of The Tiger" in die Musikgeschichte eingegangen sind. Aber er war auch Songwriter bzw. Co-Songwriter von Songs wie "Hold On Loosely", "Caught Up In You", "Rockin´ Into The Night", "Wild-Eyed Southern Boys" und "Fantasy Girl" (38 SPECIAL) oder auch "Heavy Metal" (SAMMY HAGAR), die allesamt in den Top 10 landeten. Nach seinem Ausstieg bei SURVIVOR (1996) begann er mit einem Projekt, bei dem er vor allem mit großartigen Sängern zusammenarbeiten wollte, die entweder in seiner musikalischen Karriere eine Rolle spielten oder eben Freunde von ihm sind - wie z.B. Don Barnes (38 SPECIAL), Kevin Cronin (REO SPEEDWAGON), Kelly Keagy (NIGHT RANGER), Johnny Van Zant (LYNYRD SKYNYRD) und Dennis DeYoung (STYX). Diese Kooperationen führten schließlich zum ersten Album von JIM PETERIK & WORLD STAGE (2000) und sollten ihren Höhepunkt am 15. Januar 2000 in einem Live-Spektakel im Norris Center in St. Charles, Illinois, haben, bei dem auch die meisten Musiker, die auf der Platte zu hören waren, mit von der Partie waren. Dieses Konzert wurde auch mitgeschnitten und nun unter dem Titel "Rock America" erhältlich - somit kann sich jeder selbst ein Urteil bilden, ob er bei diesem Event etwas verpasst hat oder nicht...
Den Einstieg in das Album findet JIM PETERIK, hier u.a. unterstützt von Jeff Boyle, mit wohl seinem größten Hit, nämlich "Eye Of The Tiger". Allerdings klingt diese Live-Version deutlich blues-lastiger als das allseits bekannte SURVIVOR-Original und kommt dementsprechend verhaltener und weitaus weniger druckvoll daher (ob Rocky damit wohl seinen Kampf auch gewonnen hätte? ;-)). Und das spiegelt sich auch in den meisten anderen Songs wieder, da auf "Rock America" allgemein die ruhigeren Momente dominieren. Der 38 SPECIAL-Klassiker "Hold On Loosely" kommt dann mit Don Barnes am Gesang zwar eigentlich relativ flott daher, aber auch hier fehlt es - gerade live - an der nötigen Power. Auch bei dem NIGHT RANGER-Song "Sister Christian" ist mit Kelly Keagy der Originalsänger mit von der Partie, aber auch diese Tatsache macht aus dieser Mischung aus Ballade und Rock-Song noch lange kein Highlight. Und auch die SURVIVOR-Ballade "I Can´t Hold Back" (mit Kevin Chalfant) kann sich dieses Prädikat nicht wirklich verdienen, aber dafür verfügt dieser Song wenigstens über einen starken Ohrwurmcharakter. Mit "The Search Is Over" folgt ein weiterer SURVIVOR-Song, und es dürfte wohl niemanden verwundern, dass es sich auch hierbei um eine Ballade handelt. Der Song wird sehr stark von den Keyboards und vor allem dem Gesang von Kelly Moulik geprägt, der ihm einen ziemlich soul-mäßigen Touch gibt (Mariah Carey und Whitney Houston lassen grüßen ;-)). "Vehicle" (mit Buddy Guy) hat ebenfalls ziemlich starke Soul-Einflüsse aufzuweisen, aber auch der Blues hat hier seine deutlichen Spuren hinterlassen, doch im Gegensatz zum vorherigen Song sind hier auch die Gitarren dominant, so dass es hier wieder etwas kraftvoller zur Sache geht. Doch schon mit "I´ve Got A Lot To Learn About Love" landen JIM PETERIK & Co. (in diesem Fall erneut Kevin Chalfant) wieder im balladesken Fahrwasser. Da der Song und vor allem der Chorus jedoch ziemlich eingängig ist, darf hier dann auch mal das Publikum kräftig mitsingen. "Between Two Fires" (mit REO SPEEDWAGON-Sänger Kevin Cronin) kommt dann sogar noch etwas ruhiger daher, aber glücklicherweise folgt anschließend der SAMMY HAGAR-Klassiker "Heavy Metal". Zwar würde in dieser Fassung der Titel "Blues Rock" besser passen, aber immerhin kommt hier JIM PETERIK (abermals von Kelly Keagy unterstützt) wieder mit kräftigen Gitarrenriffs daher. Und ob ihr es nun glaubt oder nicht - auch der letzte Live-Song, "Rockin´ Into The Night" von 38 SPECIAL, wieder mit Don Barnes, ist relativ flott und rockig, so dass man fast von einem Endspurt sprechen könnte.
Auf dem Album sind aber auch noch fünf Bonus-Tracks enthalten, die allesamt jedoch im Studio aufgenommen wurden. Den Anfang macht "The Day America Cried", das natürlich - wie es der Titel schon nahelegt - den 11. September 2001 zum Thema hat, und dementsprechend handelt es sich um eine sehr pathetische Ballade. Auch die anderen vier Songs sind mehr oder weniger langsame, getragene Balladen, die einen nicht wirklich vom Hocker reißen, ob sie nun "Can´t Say It Loud Enough", "The Sum Of Our Hearts", "Changed By Love" oder "Long Road Home" heißen. Da nützt es auch nicht viel, dass neben den bereits bei den Live-Songs zu hörenden Kevin Chalfant, Don Barnes und Kelly Keagy noch Johnny Van Zant (LYNYRD SKYNYRD) mitwirkt.
Dieses Album ist der beste Beweis, dass große Namen noch lange kein Garant dafür sind, dass auch eine gute Platte dabei herauskommt. Viel zu seicht kommen die meisten Songs daher, und einen Großteil der Songs hat man schon in einer weitaus besseren Version gehört - ich sage nur "Eye Of The Tiger". Deshalb erachte ich "Rock America" als ziemlich überflüssiges Album - auch wenn das die Amerikaner mit ihrem Patriotismus sicherlich anders sehen werden. Aber wer Songs von SURVIVOR, 38 SPECIAL, etc. nicht oft genug im Regal stehen haben kann, der kann hier natürlich zugreifen; allen anderen würde ich das jedoch nicht empfehlen...
Anspieltipps - wenn überhaupt: Vehicle, Heavy Metal, Rockin´ Into The Night
- Redakteur:
- Martin Schaich