PETRIFICATION - Sever Sacred Light
Mehr über Petrification
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 09.02.2024
- Twisted Visions Of Creation
- Oneiric Obscurum
- Temporal Entrapment
- Cadaverous Delirium
- Sepulchral Lesions
- Seething Cosmological Dread
- Transmissions Of The Unseen
- The Hourglass Dissolves
Schlürfend, walzend, aber zu wenig Highspeed.
Der amerikanische Fünfer PETRIFICATION veröffentlicht dieser Tage nun das zweite Album, nachdem das gute Debüt schon sechs Jahre auf dem Buckel hat. Mit dem genialen Cover bekommt "Sever Sacred Light" auch direkt meine Aufmerksamkeit für die knapp 35 Minuten, in denen walzender, aber auch doomiger Death Metal zelebriert wird, der je nach Song an INCANTATION oder auch BOLT THROWER erinnert.
So lässt sich der Sound der Band als recht epischer Midtempo-Death Metal beschreiben, der durch die hymnischen, gut verständlichen, aber dennoch tiefen Growls mächtig wirkt, was sich ganz besonders in 'Transmissions Of The Unseen' zeigt, bei dem man dem Sänger allerlei Emotionen abkauft, die bei dem Satz "I try to exist..." mitschweingen, den dieser einerseits entschlossen als Kampfansage, aber auch andererseits mit einer Spur Verzweiflung dem Hörer entgegenschleudert. PETRIFICATION beweist also, dass Death Metal nicht immer nur stumpfes Geklöppel für Gefühlslose ist. Neben dem Gesang zeichnet sich auch die Gitarrenarbeit durch abwechslungreiche Riffs und vor allem Leads und Melodien aus, die die Songs klar voneinander abgrenzen und beispielsweise 'Twisted Visions Of Creation' oder 'Oneiric Obscurum' veredeln und "Sever Sacred Light" insgesamt zu einer recht eingängigen Death-Metal-Scheibe machen. Dass die Band auch einen ansteckenden Groove aufs Parkett zaubern kann, zeigt man dann in 'Temporal Entrapment' und 'Seething Cosmological Dread', wobei im Zweiteren auch die SLAYER-Einflüsse zum Vorschein kommen, was der Band aber ziemlich gut zu Gesicht steht.
Im Gegensatz zum Debüt hat die Band auch an ihrem Sound geschraubt, der dem Hörer nun etwas voller und breiter die Ohren beschallen darf, was in der Spielart des Death Metal, derer sich PETRIFICATION bedient, auf jeden Fall passend ist. Daneben hört man hier und da immer wieder sphärische Keyboards, die zum Beispiel 'Cadaverous Delirium' mit seinen eingängigen Lyrics zu einer atmosphärischen Angelegenheit machen.
Der größte Kritikpunkt, der schnell auffällt, ist, dass "Sever Sacred Light" sich tatsächlich über die gesamte Länge größtenteils im Mid- und Downtempo bewegt, was man ziemlich sicher selten über ein Death-Metal-Album sagen muss. Jedenfalls sticht kein einziger Track durch gehobenes Tempo oder dergleichen hervor, weswegen das Album beim Nebenherlaufen auch schnell mal zu einem einheitlichen Brei verschwimmen kann, da im Tempo wenig bis keine Akzente gesetzt werden. Trotzdem ist "Sever Sacred Light" ein anspruchsvoll komponiertes Album, das vor allem durch seinen hymnischen Ton und dichte Atmosphäre überzeugt, das zweifellos auch mitreißen kann, wenn man denn auf walzenden und schlürfenden Death Metal steht.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen