PHAëTHON - Wielder Of The Steel
Mehr über Phaëthon
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Gates Of Hell Records
- Release:
- 30.08.2024
- Eternal Hammerer
- Vanguard Of The Emperor
- For The Greater Good Of Evil
- Tolls Of Perdition
- Blasphemers
- Forgotten Goods
- Phaëthon Must Fall
- Wielder Of The Steel
Nicht alles glänzt, aber erstaunlich vieles!
Mit dem Ziel, epischen Heavy Metal im Stile all der namhaften Legenden, deren Auflistung eine ganze Rezension füllen könnte, zu produzieren, sind die Schergen von PHAËTHON ins Studio gewandert. MERCYFUL FATE, MANOWAR und MANILLA ROAD sind die Namen, die das Ensemble aus der britischen Hauptstadt am liebsten im engeren Radius des eigenen Ouputs sehen möchte, und alleine diesen Umstand kann man definitiv als fatale Entscheidung bezeichnen, denn von den Kulttruppen der 80er ist die Band dann doch ein ganzes Stück entfernt.
Nun aber direkt den Kopf in den Sand zu stecken, sollte auch beim Publikum nicht die vermeintlich logische Reaktion sein, da PHAËTHON durchaus einige brauchbare Nummern am Start hat, die Liebhabern von DOOMSWORD und Co. sicherlich ganz gut reinlaufen sollten. Und dabei sieht es anfangs noch gar nicht so aus, als könnte die Londoner Combo hier überhaupt wirklich angreifen. Der Opener 'Eternal Hammerer' gefällt zwar mit einer 80s-tauglichen Produktion, ist inhaltlich aber eher mit Standards gefüllt, die heutzutage niemanden mehr vom Hocker reißen dürften. Und auch 'Vanguard Of The Emperor' mit seinen dramatischen Wendungen ist trotz ordentlicher Basics alles andere als ein echtes Spos, auf dem PHAËTHON ein Standbein aufrichten könnte.
Doch die Band weiß im Anschluss durchaus zu überraschen, sei es mit feinen Twin-Leads im Titelsong, starken Melodien in 'Blasphemers' und einer tatsächlich MANOWAR-affinen Chorus-Passage im wohl stärksten Track, dem epischen 'Forgotten Gods'. Wurden hier vielleicht doch vereinzelte Qualitäten verkannt? Nun, das kann man abschließend sicherlich behaupten, denn just in dem Moment, in dem man PHAËTHON bereits als eher durchschnittliche Combo mit traditionellem Background abgestempelt hat, weiß sie mit tollem Material, feinen Hooklines und einer instrumental mehr als soliden Performance zu punkten - zwar nicht im Bereich der aufgeführten Götter, aber zumindest hier und dort in Schlagdistanz.
Insofern ist es vielleicht das Leid einer Band, die sich Großes auf die Fahne geschrieben hat und sich diesen Vergleichen nicht entziehen kann, dass man sie bisweilen kritischer beäugt. Aber auch wenn PHAËTHON nicht in allen Songs mächtig abliefert, hat die Truppe ein durchaus anständiges Album eingespielt, auf dem sich für die Zukunft sicherlich aufbauen lässt. True-Metal-Maniacs sollten daher auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes