PHANTOM FIRE - Phantom Fire
Mehr über Phantom Fire
- Genre:
- Heavy Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Edged Circle Productions
- Release:
- 08.08.2025
- Eternal Void
- All For None
- Sleep To Die
- My Crown
- Fatal Attraction
- Logdarhorn
- Malphas
- The White Ship
- Submersible Enclosure Pt.1
- Submersible Enclosure Pt.2
Zu wenig Zählbares, zu viel Experimentelles.
Ihr drittes Album soll die norwegischen Black/Speed-Metaller von PHANTOM FIRE nun endlich auch in die Jahreslisten der geneigten Hörerschaft bringen. Zumindest dürfte dies der Anspruch der ambitionierten Nordeuropäer sein, die sich auf "Phantom Fire" nicht bloß mit den üblichen Auswüchsen dieses bekanntermaßen räudigen Gemischs auseinandersetzen, sondern gerne auch mal mit genrefremden Elementen experimentieren. So dürfen in 'Fatal Attraction' ein paar akustische Gitarren ran, bevor der Song schließlich in einen psychedelisch geprägten Heavy Rocker übergeht. Auch in 'Sleep To Die' und 'The White Ship' hält man sich mit Remeninszenzen an den schmutzigeren Part des Black Metals weitestgehend zurück, sondern sucht sein Heil in finsterem, aber doch klar produziertem Heavy Metal.
Direkt von einer Kurskorrektur zu sprechen, wäre jedoch nicht angebracht, schließlich hat die Band auch auf ihren vorangegangenen Platten gerne mal etwas weiter über den Tellerrand geschaut und sich nicht nur an die Gepflogeheiten der extremen Szene gehalten. Allerdings muss PHANTOM FIRE zusehen, dass sich die Band in ihrer steten Unberechenbarkeit nicht manchmal selbst ein Bein stellt, denn Fakt ist und bleibt, dass die Truppe immer dann am stärksten agiert, wenn sie den Fuß aufs Gaspedal setzt und mit düsterem Speed Metal die Old-School-Fraktion bedient.
Leider geschieht dies auf dem selbst betitelten Neuling jedoch nur episodisch, so dass man sich innerhalb der zehn Songs ständig neu orientieren muss, dabei aber auch nie so recht den Faden zu packen bekommt. Infolgedessen ist die neue Platte von ein bisschen Wildwuchs gezeichnet, stilistisch nicht immer sauber sortiert und manchmal auch nicht so recht im Fluss.
Es sind eher radikale Nummern wie 'Logdarhorn' und 'Eternal Void', die auf sich aufmerksam machen können, wohingegen die Band im Midtempo manchmal einfach zu verhalten agiert und die Fisch/Fleisch-Einschätzung zu keinem eindeutigen Ergebnis bringt. Auch das zweiteilige 'Submersible Enclosure' zum Schluss der Platte fällt in diese Kategorie und kommt viel zu weit vom Kurs ab - so wie "Phantom Fire" letztlich auch in der Gesamtbetrachtung. Die dritte Scheibe ist womöglich sogar die schwächste in der bisherigen Diskografie und kein einladender Akt für die hungrigen Speed-Metal-Maniacs da draußen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes