PHANTOM X - Rise Of The Phantom
Mehr über Phantom X
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Mausoleum / Soulfood
- Release:
- 28.10.2005
- Storms Of Hell (Chapter 1)
- Lost
- Rise Of The Phantom (Chapter 2)
- Plenty Evil
- Enchanted
- Nekron (Intro)
- Pain Machine (feat. Jason McMaster)
- Edge Of The Earth
- Metal Warrior (Tribute To Dimebag)
- Discovery (Chapter 3)
- The Mask (Chapter 4)
- Blood On The Moon (feat. Robert Lowe)
- Steel Winged Fury
Kevin Goocher ist zurück! Da im Lager seiner Stammband OMEN gerade wenig los zu sein scheint, vertreibt sich der Nachfolger des leider viel zu früh verstorbenen J.D. Kimball die Zeit mit seiner anderen Band PHANTOM-X, die er zusammen mit Gitarrero Erik Knudson (DE JAVU), Basser Glenn Malicki (STRANGERS) und Schlagzeuger Danny White (ASKA) betreibt. Seine Mitmusiker hat er hierfür sehr gezielt ausgesucht und deren Können ist wahrlich nicht von Pappe. Was Erik auf der Klampfe so abzieht, sowohl bei den Riffs und regulären Leadpassagen als auch bei den Soli, ist aller Ehren wert, und die Rhythmusgruppe ist ebenfalls sehr stark, was auch die hervorragende Sterling-Winfield-Produktion, welche die Basslicks und Drum-Fills an vielen Stellen sehr gut zur Geltung kommen lässt, unterstreicht.
Musikalisch spielen die Texaner erwartungsgemäß traditionellen, teilweise epischen Heavy Metal, dem der markante Shouter unweigerlich einen gewissen OMEN-Touch verleiht, was bereits der total geniale Opener 'Storms Of Hell' unmissverständlich klar macht. Diese Hooks im Refrain und die Gitarrenleads im Mittelstück sind einfach gnadenlos gut. Der folgende dynamische Rocker 'Lost' steht dem kaum nach und beim Titelstück wird's richtig schön hymnisch, während das verzaubernde 'Enchanted' mit seinen schönen Akustikparts und den schweren Riffs durchaus Parallelen zu den beschaulicheren Stücken der Dio-Ära von BLACK SABBATH hat. Sehr stark, vor allem weil Kevin hier mal ein paar zartere Töne anschlägt als üblich, was ihm überraschend gut zu Gesicht steht. Ziemlich cool ist auch der Gastauftritt von WATCHTOWERs Jason McMaster, der sich als Shouter beim folgerichtig etwas thrashigeren 'Pain Machine' beteiligen darf. Besonders erwähnenswert ist auch das leicht doomige 'Blood On The Moon', bei dem passenderweise Robert Lowe von SOLITUDE AETURNUS mitsingt. 'Metal Warrior', das Kevin 1982 in einer Zeit geschrieben hat, als er sich noch öfters mit seinen Kumpels von PANTERA rumtrieb, ist dem ermordeten Dimebag Darrell gewidmet, und der königliche Rausschmeißer 'Steel Winged Fury' geht in richtig dynamischem Uptempo-Drive noch mal schön auf die Zwölf.
Das Debüt von PHANTOM-X enthält aus meiner Sicht sehr viele Highlights, ganz wenig, was nur durchschnittlich wäre und definitiv keine Ausfälle. Die Scheibe hat es also definitiv mächtig in sich und ist im Prinzip ein glasklarer Pflichtkauf für jeden, der die aktuellen OMEN schätzt, obgleich das Songwriting von Kevin & Co. sich natürlich schon beträchtlich von dem Kenny Powells unterscheidet. PHANTOM-X ist also eigenständig genug, um neben Kevins Stammband zu bestehen, aber auch klassischer Heavy Metal genug, um die Fans der Kobra ansprechen zu können. Daneben sollte jeder, der ein Herz für qualitativ hochwertigen, traditionellen US Metal mit Seele und einer markanten Stimme hat, mal hier die Hörproben antesten und wird dann hoffentlich nicht mehr zögern, "Rise Of The Phantom" zu verhaften, das im Übrigen die ersten vier Teile eines Konzeptes enthält, das auf den kommenden PHANTOM-X-Alben fortgesetzt werden wird, wenn die Jungs von der ausgedehnten Europa-Tour mit ANVIL zurück sind. Die Herren planen langfristig ... Rechnet also mit ihnen!
Anspieltipps: Storms Of Hell, Enchanted, Pain Machine, Blood On The Moon, Steel Winged Fury
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle