PHANTOM X - Storm Riders
Mehr über Phantom X
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Mausoleum / Soulfood
- Release:
- 01.09.2006
- Storm Riders (Chapter 5)
- Join The Revolution
- Everspell (Chapter 6)
- Texas Death Squad
- A Dark Divinity
- Day Of The First Dawn
- Ancient Anthem
- Black Sails
- Dance Among The Graves
- Hour (Chapter 7)
- Road Killer
Kevin Goocher und seine Mannen aus Texas sind zurück. Der Power-Sänger nutzt die Pause im OMEN-Lager ausgiebig für seine zweite Band PHANTOM-X und kommt nun binnen Jahresfrist schon mit dem zweiten Studioalbum um die Ecke, das es wieder richtig in sich hat. War schon das Debüt ein sehr guter US-Metal-Knaller, setzt dem der Zweitling "Storm Riders" noch mal eins drauf. Der Sound ist wieder sehr differenziert und lässt Glenn Malickis starkes, kräftig pumpendes Bassspiel hervorragend zur Geltung kommen. Dazu legt Danny White ein mehr als solides Rhythmusfundament und die Gitarrenarbeit von Eric Knudson kann richtig begeistern. Der Mann soliert ausgiebig, lässt die Klampfe mal extravagant singen oder wahlweise auch mal schlicht und bluesig - aber nicht minder effektiv - rocken.
Kompositorisch bewegt sich das Quintett zwischen hartem, dynamischen US-Metal wie beim eingängigen Opener 'Storm Riders' mit seinem aggressiven Refrain, heavy rockenden Midtempo-Stücken wie 'Join The Revolution' und ausladenden epischen Stücken mit viel Gefühl und sehr deutlichen DIO/RAINBOW/BLACK SABBATH-Einflüssen. Bestes Beispiel für diesen stilistischen Background ist das hervorragende 'Everspell', das mit wunderschön verträumten cleanen Gitarren loslegt und Kevin Goocher von einer gefühlvollen, einfühlsamen Seite zeigt, die man von seiner Arbeit mit OMEN kaum kennt. Der Übergang vom sanften Intro zum dramatischen Hauptstück ist super arrangiert und der überirdische Refrain macht den Song zu einem meisterlichen Ohrwurm. Da kann der folgende Speed-Track 'Texas Death Squad' mit seinem eher simplen Aufbau nicht ganz mithalten, doch mit dem düsteren 'A Dark Divinity' kommt das Phantom wieder auf Kurs. Hier gibt es erneut nette DIO-Einflüsse, herrliche akustische Einsprengsel und einen Refrain, der so auch wunderbar zu OMEN passen würde. 'Day Of The First Dawn' hat ein wenig von BLACK SABBATH zu Anfang der Neunziger, während sich danach mit 'Ancient Anthem' eine reinrassige Akustikballade mit kräftigem Folk- bzw. Mittelalter-Touch einschleicht, die ein typisch keltisch-melancholisches "Greensleeves"-Feeling verbreitet und auch mit einigen wunderbaren Mandolinen-Klängen aufwarten kann, für die ebenfalls Eric Knudson verantwortlich zeichnet. Etwas OMEN-lastiger wird's dann wieder beim treibenden Uptempo-Track 'Black Sails'. Beim ganz leicht doomigen Horror-Track 'Dance Among The Graves' gibt es ein Piano-Intro, etliche düstre Synth-Sequenzen und beschwörenden Gesang von Kevin. Im rock'n'rolligen 'Hour' singt er etwas tiefer, was zwar etwas gewöhnungsbedüftig, aber keineswegs schlecht ist und das finale 'Road Killer' gibt sich noch mal etwas speediger und mehr im Fahrwasser der Schlange.
Man mag mir vorhalten, dass ich als OMEN-Fan und bekennender Anhänger von Goochers Stimme nicht ganz neutral sein kann, das ist richtig. Dessen ungeachtet finde ich aber, dass die zweite PHANTOM-X trotz einiger kleinerer Durchhänger mit so vielen wunderschönen Gitarren-Melodien und prägnanten Hooklines gespickt ist, dass jeder Anhänger traditioneller amerikanischer Metalsounds mal reinhören muss - am besten auf der MySpace-Seite der Band. Umso mehr, wenn er Kevin Goocher inzwischen bei OMEN lieb gewonnen hat und dazu auch noch mit einigen spürbaren Reminiszenzen an das Schaffen von Ronnie James Dio mit seiner eigenen Band - aber auch mit RAINBOW und BLACK SABBATH - leben kann. Alles in allem ein sehr schönes Album einer sympathischen Truppe, die ihr auf der in Kürze anstehenden Tour mit OMEN auf keinen Fall verpassen solltet.
Anspieltipps: Storm Riders, Everspell, A Dark Divinity, Ancient Anthem
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle