PHI - For The Love Of Ghosts
Mehr über Phi
- Genre:
- New Art Rock/Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigen
- Release:
- 15.06.2011
- The Surgical Cut, Parts 2-4
- Departure
- Desire
- Wintersong
- The Illusion (Death Is Dead)
- The Surgical Cut, Part 1
- Epilogue: For The Love Of Ghosts
Tolle progressive Platte mit viel Tiefgang!
Ein großer Vibrator ziert das Plattencover der Debut-LP der Österreicher von PHI. Oder ist es doch eine Kerze? Dazu kommt der Titel "For The Love Of Ghosts", womit das Interesse rein Verpackungs-ästhetisch schon mal geweckt ist.
Doch auch musikalisch kann das junge Trio (Durchschnittsalter 21) mit richtiger guter Musik überzeugen. Das beweisen auch ihre seit 2007 regelmäßigen eingeheimsten Preise und Auszeichnungen bei verschiedensten Wettbewerben. Nach der EP "Half Hour Universe" (2007) folgt nun der Langspieler "For The Love Of Ghosts".
"New Art Rock" bezeichnen PHI ihre Musik selbst, wobei die Grenzen zwischen Artrock und Progressive Rock fließend sind. Den Anfang macht 'The Surgical Cut, Parts 2-4': Am Anfang steht der Riff. Simpel und rockig ist er und er ist der rote Faden, der durch die beinahe 10 Minuten fließt. PHI zeigen, was man aus einem Riff alles machen kann und präsentieren ihn in unterschiedlichsten Gewändern. Der Song durchlebt unterschiedlichste Wandlungen: Von Rock zum Metal über Jazz und Blues ist alles geboten, ohne überladen zu wirken.
Bemerkenswert ist auch die warme und kräftige Stimme von Markus Bratusa, welche sich sehr gut in das Gesamtbild einfügt und die Songs um einen hohen Wiedererkennungscharakter bereichert, teilweise erinnert mich sein Klangbild an das von Dave Grohl.
Mit 'Departure' folgt ein vergleichsweise kurzer, aber auch gelungener und vor allem dynamischer Progrocker. Die von Markus eingebauten Synthies sind dabei ein wichtiger Teil des Gesamtbildes und geben dem Song viel Tiefgang. Mit 'Desire' folgt der nächste Song mit Überlänge, doch wie zuvor können PHI mit hohem Ideenreichtum punkten: Schöne Hooklines und eingängige Strophen geben sich die Klinke mit verspielten Instrumentalparts und vertrackten Rhythmen, die Atmosphäre, die der Song erzeugt, wird fast spürbar. Die 12 Minuten vergehen wie im Flug. Stark!
Bedächtig wird es in 'Wintersong'. PHI gehen hier mit viel Emotionen, Synthie-Sounds und Orgel ans Werk, auch Gesanglich werden wieder große Leistungen geboten. Zur Halbzeit ziehen PHI dann alle Register und lassen es mit 'The Illusion (Death Is Dead)' richtig krachen! Kryptische Grooves und Licks umrahmen die kühle und dunkle, aber auch straighte Strophe, ganz groß!
Track 1 wird in Track 5 nicht fortgesetzt, sondern angefangen, zumindest deutet 'Part 1' darauf hin. Auch mit Überlänge ist er aber eher der ruhige Gegenspieler, bis in der Mitte Songs alle Regler aufgedreht werden, bevor es schlagartig ruhig und sphärisch wird.
Das Album wird mit dem Epilog und zugleich Titeltrack mit akustischen Gitarren und ruhigem Gesang ausgeläutet.
Allen Musikliebhabern, Musikliebhaberinnen und Proggies kann ich PHI nur empfehlen! Hier kann Großes erwartet werden, also unbedingt antesten!
Anspieltipps: The Surgical Cut, Parts 2-4, The Illusion (Death Is Dead)
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke