PHI - Years Of Breathing
Mehr über Phi
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.02.2013
- Years Of Breathing
- Empathy And The Crowbar
- Sustained Delusions
- Exile
- Cashflow Prayer Answering Machine
- Singularity
- Life Passing By
- A Clear View
Hoffnungsvolle Österreicher mit nächstem Streich
Es ist noch kein Jahr her, als die Österreicher PHI mit der EP "The Deflowering Of Reality" vorstellig wurden und ich mir für das Album gewünscht habe, dass die hässliche Fratze der Band in Form einiger arg schräger Gesangslinien verschwindet.
Nun, dieses Gefallen haben die Herren mir und sich selbst getan und das neue Werk "Years Of Breathing" aufs erste und zweite Ohr etwas geradliniger und kompakter gestaltet. Die 'Cashflow Prayer Answering Machine' kann man beinahe eingängig nennen, sofern das für eine musikalisch anspruchsvolle Mischung aus OCEANSIZE, PORCUPINE TREE, TOOL, einer Prise Noise und prominenten Bass möglich ist.
Wie schon auf dem Appetizer, der hier keinerlei Wiederverwendung gefunden hat, überzeugt das Trio vor allem mit originellen Arrangements, die sich weit losgelöst von gängigen Schemata bewegen. Schon die Eröffnung mit dem von einer Pianomelodie getragenen, sehr ruhigen Titeltrack ist ungewöhnlich und beweist, dass PHI seinen eigenen Weg gehen will. Das folgende 'Empathy And The Crowbar' holt zwischen zarten Momenten auch immer mal wieder die angekündigte Brechstange in Form schwerer Noise-Attacken heraus. Überhaupt ist es diese Prise Noise, die dafür sorgt, dass PHI sich einen eigenen Sound bewahrt.
Im Mittelpunkt des Werks steht aber das 21-minütige 'Life Passes By', bei dem die Band beweist, dass sie in der Lage ist, auch über lange Strecken einen Song wirklich gestalten zu können. Die ersten 13-14 Minuten sind eine einzige spannende Achterbahnfahrt. Anstrengend wird dann lediglich der Schluss, wo über Minuten nur noch schräge Bläser und dissonante Klavierklänge das Leben an dir vorbeirauschen lassen. Da kommt sie halt doch noch, die hässliche Fratze. Das wäre in angemessener Länge von vielleicht einer Minute sicher ein passender Schluss für den Song gewesen, ist über die Dauer von mehr als fünf Minuten dann doch reichlich anstrengend. Wer aber STEVEN WILSONs 'Raider II' toll fand, wird wohl auch hier glücklich werden.
Unterm Strich ist "Years Of Breathing" aber ein sehr gutes Album geworden, dass Freunde von neumodisch-progressiven Klängen oder einer Vorliebe für noisige Attacken antesten sollten. Die Jungs bleiben auf jeden Fall auf meinem Radar.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk