PIANOS BECOME THE TEETH - Keep You
Mehr über Pianos Become The Teeth
- Genre:
- Indie/Post-Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Epitaph Records
- Release:
- 24.10.2014
- Ripple Water Shine
- April
- Lesions
- Old Jaws
- Repine
- Late Lives
- Enamor Me
- Traces
- The Queen
- Say Nothing
Mutige Veränderung, zunächst schwer einzuordnen.
Hardcore adé! Vom melodischen Hardcore/Screamo-Sound des Debüts "Old Pride" ist gerade einmal vier Jahre später nichts mehr übrig. Und zwar wirklich gar nichts. Die Jungs von PIANOS BECOME THE TEETH haben das Gebrüll und die Härte satt. Dafür werden die Fans auf eine Reise in Post-Rock- und Indie-Gewässer eingeladen. Das wird nicht jedem gefallen.
Allerdings sollte diese Entwicklung niemanden wirklich überraschen. Die Essenz von "Keep You" war schon auf den beiden Vorgängern immer wieder zu vernehmen. Zwar nur in einzelnen Songparts, die das Gas aus dem wilden Sound nahmen, doch die stilistische Wandlung kommt nicht von ungefähr. PIANOS BECOME THE TEETH hat den Bandsound umgestellt, aber nichts komplett Neues geschaffen. Es ist ja nicht so, dass man nun in die Fußstapfen der Indie-Pop-Band THE 1975 oder so tritt. Nein, die Amerikaner wandern nun in post-rockigen Indie-Landschaften umher. Das Tempo ist weg und man genießt die Ruhe. 'Lesions' etwa verzichtet auf verzerrte Gitarren und gibt sich der Melancholie hin. Die wütende Hardcore-Faust musste einer reifen Attitüde weichen. Erstaunlicherweise geht das Konzept auf und die neuen Songs funktionieren - wenn auch auf einer anderen Ebene als noch auf "Old Pride" oder "The Lack Long After". Wo früher TOUCHÉ AMORÉ als Referenz herhalten musste, wird die Schreiberschaft nun eher MAKE DO AND MEND anführen müssen, um den Leser einen Anhaltspunkt für die neue Ausrichtung der Gruppe geben zu können. Bestes Beispiel dafür ist die Single 'Late Lives', die einen so schnell nicht mehr loslassen wird. Packender war PIANOS BECOME THE TEETH selten.
Fans der Band werden zunächst etwas verwirrt sein, jedoch verfliegt die Verwirrung schnell und macht Platz für zaghafte Begeisterung. Ob sich diese länger halten kann, wird die Zeit zeigen. Zunächst bin ich mit "Keep You" zufrieden. Ich schließe es im Moment aber nicht aus, dass ich mir irgendwann vielleicht wieder mehr Härte wünschen werde. Denn die ein oder andere Länge verbirgt sich dann doch im Album.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Sebastian Berning