PINK FLOYD - London 1966 -1967 (DVD)
Mehr über Pink Floyd
- Genre:
- Psychedelic Rock
- Label:
- Snapper / SPV
- Release:
- 19.09.2005
- Interstellar Overdrive
- Nick´s Boogie
- Tonite Let´s All Make Love In London
Mit "London 1966 - 1967" veröffentlichen Snapper/SPV hier erstmals auf DVD ein paar Aufnahmen der Avantgarde-/Pomp-Rock-Legende PINK FLOYD aus der ganz alten Raritätenkiste. Der in den Sechzigern leidlich bekannte (Dokumentar-)Filmemacher Peter Whitehead bannte die ersten Studiosessions der späteren Superstars zu ihrem Debütalbum sowie diverse Clubgigs der Band auf Zelluloid, um mit ihrem Sound eine Collage über das "Swinging London" seiner Zeit zu untermalen, die später unter dem Titel "Tonite Let´s All Make Love In London" erscheinen sollte. Dieses Teil ist dann auch der dritte Programmpunkt auf dem Silberling, der ansonsten die superraren Songs 'Interstellar Overdrive' in der Urversion (11:50 Min.) sowie den Studiojam 'Nick´s Boogie' (16:46 Min.) beinhaltet.
Der Psychedelic Rock, den die vier blutjungen Avantgardisten Syd Barrett (git.), Nick Mason (dr.), Roger Waters (b.) und Rick Wright (keys) damals zelebrierten, war schräg, sperrig und abgedreht und hatte noch gar nichts oder zumindest extrem wenig mit dem zu tun, was die Formation mit Barrett-Nachfolger David Gilmore später zur größten Pomprock-Institution der Welt und Hitgaranten ('Money', 'Wish You Were Here', 'Another Brick In The Wall' u.v.m.) machen sollte. Und so schräg präsentiert sich auch das Filmmaterial. Wüste Kameraschwenks, zum Teil schön verwackelt mit der Handkamera eingefangen, werden nach heutigem Verständnis hektisch geschnitten und wechseln sich dann wieder mit lang anhaltenden Nahaufnahmen der entrückten Musiker ab. LSD-geschwängerte Farbverfremdungen machen dann den Rest der Filmkunst aus.
Quasi als Bonusmaterial wird das Ganze ergänzt von Interviewsequenzen mit damaligen Szenegrößen wie ROLLING STONES-Boss Mick Jagger, dem Schauspieler Michael Caine oder Julie Christie. Insgesamt ist die DVD ein eher zwiespältiges Vergnügen und dürfte eher Musikhistoriker, Sixties-Nostalgiker oder Die-Hard-Fans der Band ansprechen, die alles von ihrer Kultband haben müssen, als den Durchschnittsfan, der vor allem an den späteren Hit-Alben hängt.
Anspieltipps: Nick´s Boogie, Interstellar Overdrive
- Redakteur:
- Martin Rudolph