PINK TURNS BLUE - The Aerdt-Untold Stories
Mehr über Pink Turns Blue
- Genre:
- Darkwave / Post Punk
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Orden Records
- Release:
- 15.04.2016
- Something Deep Inside
- Dirt
- Give Me Your Beauty
- The Clown
- Here Is To You My Love
- Tomorrow Never Comes
- NYC Breakdown
- Roads
- I Believed
- Devil
Frische Farbe für PINK TURNS BLUE.
PINK TURNS BLUE ist zurück! Für viele Fans und wohl auch für Mic Jogwer, den Kopf der Band, war das so gut wie ausgeschlossen. Doch manchmal bedarf es einiger Zufälle und Begebenheiten getreu dem Motto: zur rechten Zeit am richtigen Ort. Nun ist er mit den beiden Mitstreitern von einst wieder vereint. Der Albumtitel "The Aerdt-Untold Stories" ist hier wohl auch als eine musikalische Anspielung auf das 1997 erschienene Album "Aerdt" zu sehen.
Das Trio möchte mit dem neuen Material also zu seinen Wurzeln zurückkehren und hat im Studio aufgeräumt, denn musikalisch gesehen haben sich die Drei auf das Wesentliche konzentriert. Kein Schnickschnack, keine experimentellen Klang- oder Soundtüfteleien. Gesang, Gitarre, Bass, Keyboard, Drums und fertig. Dafür wird aber 100 Prozent PINK TURNS BLUE ohne Kompromisse serviert. Wer jedoch Songs wie 'Michelle' oder 'Walking On Both Sides' erhofft, der wird anfangs wohl erst einmal enttäuscht sein, denn solche Gassenhauer befinden sich auf den ersten Blick nicht auf dem Album. Dazu ist aber auch zu bemerken, dass wir das Jahr 2016 haben und der Sound der Achtziger und Neunziger Jahre der Vergangenheit angehört. Und das ist in dem Fall auch gut so, denn dieser lupenreine Post-Punk- und Wave-Sound steht der Band in der Gegenwart auch besser zu Gesicht.
Aber keine Sorge, das Trio klingt immer noch wie PINK TURNS BLUE. Nur eben frischer. Und das Beste an "The Aerdt-Untold Stories" ist, dass es keinen einzigen Song gibt, der langweilt, halbherzig ist oder gar als Lückenfüller fungiert. Die markante Stimme von Mic Jogwer drückt dem Ganzen noch den typischen Stempel auf. Sowohl musikalisch als auch inhaltlich besitzt das Album einen sehr guten Tiefgang. Emotional schwanken die einzelnen Stücke zwischen Melancholie, Trauer und Wut, jedoch ohne in Selbstmitleid zu versinken.
Der erste Song auf dem Album ist 'Something Deep Inside', ein wunderbarer Einstieg in das Werk, der von allen Gefühlslagen etwas ausstrahlt. Düster-melancholisch, aber dennoch eine gewisse Leichtigkeit, die in der Luft liegt. Frischer Post-Punk-Wind eben, der einem um die Nase weht. 'Here Is To You My Love' besitzt ein herrlich schleppendes Tempo und dürfte auch für die Wave-Runden auf der Tanzfläche optimal sein. 'Tomorrow Never Comes' ist ebenfalls ein sehr tolles und melancholisches Stück, das dem vorangegangenen Song in nichts nach steht.
Geradezu heiter-beschwingt präsentiert sich dagegen 'The Clown'. Hier erinnert das Gitarrenspiel am Anfang ein wenig an THE CLASH, was zu diesem Stück aber sehr gut passt. Wer es melancholisch-schnell mag, dem sei 'Roads' an`s Herz gelegt. Rockig wird der Hörer mit 'Devil' aus dem Album entlassen. Hier sollte vor der Bühne bei einem Konzert doch das ein oder andere Tanzbein fliegen.
"The Aerdt-Untold Stories" ist ein in sich stimmiges Werk, das alle Facetten des Genres aufgreift und brillant in Szene setzt. Man mag es durchaus mehrmals hintereinander hören. Der Musik wird man nie überdrüssig und entdeckt vor allem hier und da immer wieder kleine aber feine musikalische Details. Damit hat das Trio alles richtig gemacht und es ist überhaupt nicht schlimm, dass das kleine Juwel auch ohne besagte Gassenhauer auskommt.
Wer die Band Live erleben möchte, hat beim Wave-Gotik-Treffen die Möglichkeit. Danach soll es auf Tour in Deutschland, Österreich und in die Schweiz gehen.
Anspieltipps: Give Me Your Beauty, Roads, Devil
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Swen Reuter