PIRATE SHIP QUINTET, THE - Rope For No-Hopers
Rope For No-Hopers
Mehr über Pirate Ship Quintet, The
- Genre:
- Post Rock/ Ambient/ Jazz/ Doom
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Denovali Records / Cargo Records
- Release:
- 28.05.2012
- You're Next
- Horse Manifesto
- Dennis Many Times
- That Girl I Used To Live In
- Doldrums
27.06.2012 | 07:06
Kopfkino an der Steilküste.
Die klassischen Instrumente sind längst angekommen in der gefühlsbetonten Gegenwartsmusik. Immer selbstverständlicher ist es geworden, Trompeten, Posaunen, ganze Quartette aufzufahren. Oder Cellisten, die ES in sich, die ES bei sich haben.
THE PIRATE SHIP QUINTETT aus Bristol sieht seinen Sinn darin, Atlantikwellen in Goldene Schnüre zu verwandeln. Den Naturgewalten mit einem zurückgezogenen Menschsein zu begegnen, sich mit dem, was schon da ist, zu begnügen. Dieser Anspruch schimmert sekündlich durch die Musik des Septetts. In 'Horse Manifesto' bahnt sich die Verzweiflung ihren Weg an die Oberfläche, ein gewisser Sänger Terence weiß sich auch in seinen nächsten Attacken nicht anders zu helfen, als der bedrohlich anwachsenden Musik seine menschliche Stimme schreiend entgegen zu stemmen. Aufgewühltes Abseits.
Die Instrumente – analog vorbildlich gemastert von CULT OF LUNA –Schlagzeuger Magnus Lindberg – schließen sich zusammen, um das hintergründige Keifen des Genannten zuckersüß zu übertünchen. In keiner seiner Szenen hat der Abgehangene eine Chance darauf, so richtig gehört zu werden. Vorn sensen die beiden Gitarren den lang ausgestreckten Zungentönen mal mit Wucht, mal mit ausdauerndem Umschweifen das Dasein ab, immer wieder sich mit Cello und den anderen Missmütern danach zu warmen Runden verbrüdernd.
Störende Lauthalsigkeit wird von der Schwärmerei für das Elementare und Offensichtliche besiegt. Insofern auch eine philosophisch verzückende, eine freundschaftliche und ehrliche Platte. Und die Klassik, die Trompete und auch das Cello, die sind bereits jetzt zu guten alten Bekannten geworden. Als wären sie schon immer da gewesen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben