PIRATES IN BLACK - Money Slaves
Mehr über Pirates In Black
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Stormy Rock Records / Eigenvertrieb
- Release:
- 16.06.2023
- Backseat Ride
- Blood And Rain
- Roll It
- Shipwrecked
- Hysteria
- Money Slaves
- Dusty Road
- Eternal Blood
- The Servant And The God (Of The Metal Nation)
- Shipwrecked (Acoustic)
Spaß in den Backen, die Saiten in der Hand, klar zum Entern der heimischen Anlage!
Oh je, Piraten. Sofort muss ich an Rock 'n' Rolf denken und das ist nicht uneingeschränkt positiv gemeint. Immerhin kommt er und seine Kapelle aus Hamburg, was wenigstens ein bisschen "piratig" ist, aber die PIRATES IN BLACK sind aus Wuppertal. Na, ob das Urteil kielholen heißen wird?
Ach nein, zum Glück nicht. Ich hatte schon Sauflieder und vermeintliche Seeräuberromantik befürchtet, aber bei dieser Band liegt das Hauptaugenmerk eher auf "black", denn geboten wird Hardrock mit einer gewissen Bikerattitüde und auch einem Hang zum Düsteren, wie man uns gleich nach dem simpel-hart-rockenden Opener 'Backseat Ride' beweist, denn das folgende 'Blood And Rain' ist alles andere als frohmütig. Wie es scheint, hat der Käpt'n der Piraten, Falo Faltu, etwas zu sagen, das über die üblichen Hardrocktexte hinausgeht.
Tatsächlich verarbeitet der Bandleader Tod und Pandemie, Geldgier und Fanatismus, und damit setzt sich seine Band positiv ab von dem üblichen "Rock hard, ride free"-Gedöns. Das gibt zuerst einmal ein Sonderlob. Außerdem bemerkt man an jeder Stelle, dass die Musiker wissen, was sie tun, den Bildern nach sehen sie ihren achtzehnten Geburtstag auch nur noch aus großer Entfernung im Rückspiegel. Irgendwie klingt das Ganze auch danach, nicht gezwungen, sondern mit einer gewissen Nonchalance der Erfahrung. Das mag der eine oder andere als fehlenden Biss interpretieren, ich empfinde das eher als wohltuend, ehrlich und offensichtlich in erster Linie mal für sich selbst gemacht, ohne der Welt etwas beweisen zu wollen. Denn, machen wir uns nichts vor: Die Welt wird PIRATES IN BLACK nicht erobern. Aber dem Hörer 37 Minuten, mit der zweiten, akustischen Version von 'Shipwrecked' sogar 42 Minuten Spaß machen, das schaffen die Freibeuter aus dem Ruhrpott allemal.
Dabei klingt "Money Slaves" abwechslungsreich, auch wenn ich nicht von allen Liedern uneingeschränkt begeistert bin. Das ist aber eben auch der Variabilität zwischen Akustikrock wie in 'Dusty Road' über die Powerballade 'Shipwrecked' bis zum intensiven 'Blood And Rain' geschuldet, das kann ich der Band kaum zum Vorwurf machen. Eine besondere Erwähnung verdient sich 'The Servant And The God (Of The Metal Nation)', in dem PIRATES IN BLACK Lemmy huldigt. Das Lied hätte unserem Rockgott sicher Spaß gemacht und Falo gibt sich alle Mühe, Herrn Kilmister gesanglich nachzueifern. Top-Song!
Bei der Benotung schwanke ich ein wenig, aber eine Eigenproduktion einer Band aus dem deutschen Untergrund verdient es, dass man großzügig ist, deswegen runde ich auf.
Für euch zum Ausprobieren gibt es hier mal das fetzige Titellied:
https://www.youtube.com/watch?v=gwAROkQujdw
Dann das groovige 'Roll It':
https://www.youtube.com/watch?v=wxhoeC5NxqQ
Und zum Schluss lassen wir alle Lemmy Kilmister hochleben:
https://www.youtube.com/watch?v=56SfbayKKMo
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger