PITSHOT - Auf die Feynte
Mehr über Pitshot
- Genre:
- Punk / Deutsch Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 19.08.2022
- Komm mit uns
- Samstagnacht
- Vergessen
- Alles was bleibt
- Arschloch vor dem Herrn
- Gib nicht auf
- Der Grund warum ich lebe
- Man lebt nur einmal
- Wir sind da
- Koma
- Du und ich
- Lass es sein wie es ist
- Endlich wieder saufen
Etwas stumpfes Punk-Debüt mit guten Ansätzen, aber auch noch Luft nach oben.
Deutsche Texte, ein Mix aus ein wenig Punk und einer ordentlichen Portion Rock und dazu eine breitbeinige Attitüde sind nicht unbedingt immer die Zutaten, die mir eine Band besonders schmackhaft machen. Trotzdem werfen wir nun einen genaueren Blick auf das Debüt der Niedersachsen PITSHOT, die mit "Auf die Feynte" in diesem Jahr ihren ersten Langspieler präsentieren. Bevor wir uns allerdings der Musik zuwenden, beantworte ich euch die Frage, die ihr euch angesichts des Albumtitels sicher stellt. "Feynte" bedeutet nämlich so viel wie: "Eine Gruppe von Jugendlichen, die sich nicht benehmen will". Hätten wir das geklärt und wahrscheinlich auch den Ton für die kommenden Minuten gesetzt.
Los geht es erst einmal durchaus überzeugend mit dem punkigen 'Komm mit uns', das gut nach vorne geht, mit soliden Gitarren aufwartet und einen Refrain präsentiert, der bei den Shows der Truppe sicher zum ausgiebigen Mitsingen einladen wird. Doch schon das folgende 'Samstagnacht' demonstriert mit seiner lyrischen Ode an das letzte Saufgelage und den doch recht rudimentären und rauen Vocals all das, was mich über die Laufzeit hinweg stören wird. Muss ich wirklich noch einmal hören, dass es nichts besseres gibt als sich Volllaufen zu lassen ('Endlich wieder saufen')? Ist das nächste Bier wirklich 'Der Grund warum ich lebe'? Oder muss ich mir in 'Wir sind da' anhören, warum die Shows von PITSHOT so unvergesslich sind? Gepaart mit doch etwas stumpfen und breitbeinigen Texten weckt diese Kombination bei mir irgendwie unschöne Referenzen zu Deutschrockern wie den BÖHSEN ONKELZ oder FREIWILD, um die ich ansonsten einen sehr weiten Bogen mache.
Ärgerlich ist das Ganze, weil die Niedersachen musikalisch eigentlich so viel mehr zu bieten haben als die eben erwähnten Kollegen. Gerade die Gitarrenfraktion liefert einige wirklich coole Riffs und vor allem Melodien ab, die sofort im Ohr bleiben. Ja, eine Nummer wie 'Man lebt nur einmal' wirkt etwas hüftsteif und hätte durchaus mehr Tempo vertragen können, trotzdem ist die musikalische Umsetzung der Songs zumeist wirklich ordentlich und überzeugend. Und auch bei den Texten haben die Jungs eigentlich deutlich mehr drauf, was zum Beispiel das coole 'Gib nicht auf' unter Beweis stellt.
Unter dem Strich werde ich mit "Auf die Feynte" trotzdem auch nach mehreren Versuchen nicht wirklich warm. Nimmt man noch die Tatsache mit in die Bewertung auf, dass wir es hier mit einem Debüt zu tun haben und der Fünfer vielleicht einfach noch ein bisschen mehr Feinschliff beim Songwriting braucht, komme ich am Ende auf solide 6,5 Punkte. Damit es beim nächsten mal für höhere Punkteregionen reicht, bräuchte es für mich aber defintiv weniger stumpfe Sauflieder.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs