PITYHOLE - Anancastia
Mehr über Pityhole
- Genre:
- Industrial Groove Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 05.12.2020
- Fall Down
- Down By Walls
- Still Loving You
- The Sun Woke Up
- Kill The Masters Of The World
- Stop For A While
- Black Soul
- I'm Hating Myself
- Fading Memories
- Trumpets Thrilled The Night
Willkommen in der Düsterwelt
Verwunderlich. Da hat Patrick Hanemann unter dem Namen PITYHOLE schon fünf Alben in der Vergangenheit veröffentlicht und erst mit dem sechsten, "Anancastia", erscheint der musikalische Einzelkämpfer auf meinem persönlichen Radar. Unterstützt wird er abermals von Norman Lonhard – TRIPTYKON-Fans dürften ihn kennen – am Schlagzeug. Grundsätzlich ist PITYHOLE stilistisch schwer in eine Schublade zu stecken: Groove und Industrial-Züge drücken sich munter die Klinke in die Hand, sehr viel Melancholie liegt in der bedrückenden Atmosphäre, die zugegeben sehr gut zum Jahresende passt, und sonnendurchlässig sind die dichten Wolken, die "Anancastia" hier hinauf zum Himmel begleiten, nun auch nicht.
Nicht selten sind es Thrash Metal und ein Hauch von Hardcore, die Aggressivität in das PITYHOLE'sche Unterfangen bringen, denn mit 'Trumpets Thrilled The Night' oder 'Stop For A While' zeigt sich Hanemann von seiner offensiveren Seite. Das soll aber nicht heißen, dass sanftere Töne auf des Musikers sechsten Studioalbum fehlen würden. Im Gegenteil, denn 'Down By The Walls' und 'Fading Memories' beispielsweise sorgen heuer für Weh- und zumindest einen Anflug von Schwermut. Eine nicht allzu aufgeblasene, nicht zu plumpe Produktion runden den eigentlich guten Eindruck entsprechend ab. Ja, selbst der Synthie-Einsatz wirkt nicht komplett fehl am Platz.
Doch kleine Wermutstropfen sind da, denn die richtigen Türöffner, die mich in die Welt von "Anancastia" begleiten und herumführen, sind leider rar gesät. Kurzum: Es fehlen die Hits, die richtig schmissigen Ohrwürmer und Melodien, die Berge versetzen. Im Grunde genommen hat PITYHOLE also ein grundsolides Düsterrock-/Groove-/Industrial-/Dark-Melancholic-Schießmichtot-Album am Start, das der momentanen Stimmung einen passenden Soundtrack geben kann, welchem es aber wiederum an den lichterloh brennenden und süchtig machenden Highlights fehlt. Insofern ist es ein gutes, aber eben kein sehr gutes Album.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp