PLACE VENDOME - Thunder In The Distance
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2013
Mehr über Place Vendome
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Frontiers Records S.R.l. (Soulfood)
- Release:
- 01.11.2013
- Talk To Me
- Power Of Music
- Broken Wings
- Lost In Paradise
- It Can't Rain Forever
- Fragile Ground
- Hold Your Love
- Never Too Late
- Heaven Lost
- My Heart Is Dying
- Break Out
- Maybe Tomorrow
- Thunder In The Distance
Arg rund und plüschig ist es geworden!
Michael Kiske. Ja, ich falle mit der Tür ins Haus. Ein Name, der polarisiert, der mittlerweile für Einiges steht, und nicht immer nur Positives, aber auch einer der großen Namen des deutschen Heavy Metals, auch wenn sich Michael zwischendurch davon abgewandt hatte. Einig sind Fans und Kritiker immerhin darin, dass Michael Kiske zu den markantesten Stimmen des Teutonenmetals gehört und eine Facette des Genres mitbegründete, die aus der Musikwelt nicht mehr wegzudenken ist. Und ich freue mich immer, wenn er ein neues Album eingesungen hat oder mal als Gast auftritt, immerhin war seine Kürbiszeit für mich meine metallische Jugend. Dass er wieder zum Metal gefunden hat, ist schön und hat auch mit UNISONIC schon Wellen geschlagen, doch bereits vorher hat es PLACE VENDOME gegeben. Bereits 2004 erschien das Debüt, und 2013 erscheint mit "Thunder In The Distance" das dritte Album der Melodic Metaller.
Wie es zu erwarten war, ist am Gesang nichts auszusetzen. Auch wenn Michael heutzutage etwas tiefer zu Werke geht, kommt beispielsweise bei 'Broken Wings' die charakteristische Sirene durch. Was allerdings mit zunehmender Spieldauer auffällt, ist die fast völlige Zahnlosigkeit der Lieder. Gefällig und schön ist das Alles, aber dreizehn Songs und fast 54 Minuten lang führt "Thunder In The Distance" schon zu einem Zuckerschock. Spätestens bei 'Lost In Paradise' wünsche ich mir, dass es mal kracht, doch eine folgende Ballade erzeugt genau das Gegenteil von Spannung. Dabei zeigt ein Blick auf das Line-Up dieser Allstar-Band, dass ich das eigentlich mögen müsste. PINK CREAM 69? Gerne. VANDEN PLAS? Super. Michael Kiske? Immer. Aber bei PLACE VENDOME ist es wie eine Zuckertorte, sie sieht toll aus, man mag den ersten Bissen, aber man schafft kein ganzes Stück. Und wenn endlich die Kaffeetafel aufgehoben ist, mag man wochenlang bloß nicht wieder an selbiges Konditorwerk denken. So ist auch "Thunder In The Distance", das musikalische Äquivalent zum sonntagnachmittäglichen Damenkränzchen im Café Sonnenschein.
Dabei sind einzelne Songs wirklich stark, und ich könnte ganz sicher eine Scheibe mit sechs Liedern basteln, die zwei Punkte mehr verdient hätte. Wetten? Hier: Talk To Me, Broken Wings, Fragile Ground, Never Too Late, Break Out, Thunder In The Distance. Aber mehr ist dann zuviel, an dieser Stelle bin ich satt, trotz Michael. Schade, ich hatte so viel mehr erhofft.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger