PLACEBO - Battle For The Sun
Mehr über Placebo
- Genre:
- ALternative Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- PIAS / Rough Trade
- Release:
- 05.06.2009
- Kitty Litter
- Ashtray Heart
- Battle For The Sun
- For What It's Worth
- Devil In The Details
- Bright Lights
- Speak In Tongues
- The Never-Ending Why
- Julien
- Happy You're Gone
- Breathe Underwater
- Come Undone
- Kings Of Medicine
Definitiv die Überraschung meines Musik-Jahres. "Battle For The Sun" hat alles um auch richtige Rocker zu begeistern.
Wer hätte das gedacht? Wer hätte gedacht, dass die SPD bei einer bundesweiten Wahl auf die 20% Marke zusteuert und wer hätte gedacht, dass PLACEBO noch solch ein tolles Album auf die Beine bringen? Mit ihrem zweiten Album "Without You I’m Nothing" tauchten sie wie aus dem Nichts in der Weltspitze auf. Kommerziell blieben sie auf der Erfolgsspur, aber künstlerisch rannte man den ersten Erfolgen dann vergeblich hinterher – bisher. Denn dieses Jahr könnte musikalisch für die Jungs eines ihrer Besten werden. Mit einem neuen Label und einem neuen Drummer bescheren sie sich beim Kampf um die Sonne eine hervorragende Ausgangslage.
Mit "Battle For The Sun" liefern sie ein wunderbares Rock-Album, das mittels einer ausgewogenen Mischung aus Von-Null-Auf-Hundert-Ohrwürmern und schleichenden Killern überzeugt. Die größte Erkenntnis: PLACEBO schaffen es, auch in Vier-Minuten-Songs großartige Spannungen aufzubauen. So lahmen einige Tracks zu Beginn, ('Battle For The Sun' oder das großartige 'Devil In The Detail'), nur um nach wenigen Minuten in einem wahren Feuerwerk aufzugehen. Nicht auf Knopfdruck, sondern durch klugen Aufbau und präzise eingesetzte Überraschungen. Mal ein Videospiel-Ton, mal ein schicker Frauenchor – so macht Musik Spaß.
Daneben finden sich radiotaugliche Pop-Rock-Song, die man sofort mitpfeifen möchte. Ein Song wie das fruchtig-rauchige 'Ashtray Heart' hätte man den Pessimisten Brian Molko gar nicht zugetraut. Aber das sie auch anders können, zeigen sie ebenfalls mit 'For What It’s Worth', das ungemein locker aus der Hüfte geschossen kommt. Aber selbst das textlich düstere 'The Never-Ending Why' kommt ohne Verspieltheit nicht aus. Die Erde geht unter und alle tanzen mit Blümchen im Haar Polka. Dazu rockt eine mexikanische Kapelle unter Leitung von Lemmy Kilmister. Starker Track, der zeigt, dass PLACEBO eben nicht nur die 08/15 Depri-Schiene beherrschen.
Was soll ich sagen? Noch vor einer Woche hätte ich nicht geglaubt, dass ich mir freiwillig ein PLACEBO-Album mehrmals durchhören würde. Nun ist dies Realität. Also Freunde der guten Musik. Wer sich mal so richtig überraschen lassen möchte, dem sei "Battle For The Sun" wärmstens zu empfehlen. Für die richtig schnellen gibt es obendrauf noch eine Bonus-DVD, die mit einem netten Making-Of um die Sonne kreist.
Anspieltipps: The Never Ending Why, Ashtray Heart, Happy You’re Gone
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Enrico Ahlig