PLACENTA - Missgunst und Neid
Mehr über Placenta
- Genre:
- Metalcore / Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Noizgate Records / Rough Trade
- Release:
- 13.12.2013
- Schlafe los
- Wunderschön und wild
- Baroness
- Sretan Put
- Nur die besten
- Jure Joskan
- Collage À Trois
- Ein Riese
- Tanzt
- Schwarze Tauben steigen
Neues Album, neuer Sound - nichts Neues bei PLACENTA!
Die vergangenen Jahren waren für die Berliner Musiker von PLACENTA eine harte Lehrzeit - in der die Band zwischenzeitlich auch eine Menge Lehrgeld zahlen musste. Der musikalische Kurs schien nie so wirklich klar und richtete sich partiell auch nach den gerade gängigen Strömungen im modernen härteren Bereich. Nach der völlig missglückten Deathcore-Eskapade "Brutalis" und dem skandinavisch angehauchten Modern-Metal-Ausflug auf "Replace Your Face", versucht es die Truppe auf ihrem aktuellen Longplayer nun mit deutschsprachigen Songs, epischer Atmosphäre und einprägsamen, leicht konsumierbaren Melodien. Ein Schelm, der hier direkt an CALLEJON denkt...
Doch die gerade angeführten Senkrechtstarter sind wohl ein absolut passender Vergleich, den man bei "Missgunst und Neid" gerne mal zur Hand nehmen darf. Nicht nur die Art und Weise, wie PLACENTA auf der neuen Scheibe Harmonien und Brachialität einsetzt, auch die eher schlichten, wenig wagemutigen Arrangements lassen darauf schließen, dass die Neuorientierung mal wieder nicht dem Drang zum eigenständigen Songwriting folgt. Dafür sind auch auf der aktuellen Veröffentlichung schlichtweg viel zu viele Elemente präsent, die man an anderer Stelle auch schon aufgeschnappt hat.
Umgekehrt kann man nicht abstreiten, dass die Band, langsam aber sicher, auch eine gewisse Qualitätssicherung betreibt. Von stumpfen Stakkatos ist man ebenso weit entfernt wie von 08/15-Melodik und plumpen Rhythmen. Die Weiterentwicklung ist auf "Missgunst und Neid" deutlich dokumentiert, nur führt sie immer noch nicht dazu, dass PLACENTA sich als einwandfreies Vergnügen präsentieren kann. Doch die neue Scheibe hat ihre Momente, hat sogar ein paar richtig starke Songs und macht größtenteils vergessen, dass diese Band über einige Jahre vorrangig Bedauernswertes abgeliefert hat. Und das ist ein Faktum, welches an dieser Stelle sicher nicht auf Selbstverständlichkeit beruht - daher Glückwunsch zum nächsten Schritt nach vorne an diese Berliner!
Anspieltipps: Schwarze Tauben Steigen, Sretan Put
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes