PLAGUE OF STARS - Extinction
Mehr über Plague Of Stars
- Genre:
- Female Fronted Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 31.01.2025
- Akerra
- Vain
- Gods Of Old
- False Reality
- Extinction
- Sentinels
- Shift
- Corporatocracy
- Akelarre
Tolle Instrumental-Performance, schwacher Gesang - ein echtes Dilemma!
Das Besetzungskarussell hat sich bei PLAGUE OF STARS schon häufiger gedreht und die Band immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Jüngstes Opfer ist Ex-VISIONS OF ATLANTIS-Frontdame Melissa Ferlaak, die ihren Platz für Liz Ziegler räumen musste und auf dem nunmehr dritten Album der amerikanischen Combo auch eine schmerzlich große Lücke hinterlässt. Während "Extinction" zumindest in instrumentaler Hinsicht ein klarer Fortschritt ist und eine Weiterentwicklung hin zu deutlich kompakteren Songs, kann die neue Sängerin diesen Werdegang nicht auf dem gleichen Level bedienen und wirkt in weiten Teilen noch deutlich mit den an sie gestellten Anforderungen überfordert. Ziegler entpuppt sich nämlich vorrangig als klassische Metal-Shouterin, die mit den teils opulenten Songstrukturen überhaupt nicht zurechtkommt und gerade in den etwas voluminöseren Parts von "Extinction" schnell zurückstecken muss - und das macht die Sache deutlich anstrengender, als sie eigentlich hätte sein müssen.
Leider steht und fällt der gesamte Release mit der ziemlich durchschnittlichen Gesangsdarbietung, die den Charakter der Songs nicht nur extrem verändert, sondern die Möglichkeiten von PLAGUE OF STARS auch deutlich limitiert. Die Stimme ist schlicht und ergreifend zu dünn für die gegebenen Rahmenbedingungen, im gelegentlich symphonischen Setting irgendwie auch unpassend und somit - so hart das auch klingen mag - eine echte Fehlbesetzung für die kompositorischen Pläne, die die PLAGUE OF STARS vermutlich verfolgen möchten. Das Titelstück und das epische 'Shift' fallen hier vielleicht ein bisschen aus dem Rahmen, weil die Background-Chöre hier weite Teile der Vocals dominieren, können den eher enttäuschenden Gesamteindruck aber auch nur geringfügig mindern, da das Kernproblem nicht gelöst wird.
Und das ist alles so unglaublich schade, weil "Extinction" eben nicht den typischen Female-Fronted-Stoff bietet und musikalisch in der Tat spannend und interessant erscheint, die eigenen Interessen aber nicht entsprechend durchbringen kann, weil ein Teilaspekt des Gesamtpakets deutlich abfällt. Doch wenn die Töne nur selten getroffen werden und dies auch flächendeckend präsent bleibt, lässt sich auch keine echten Entschuldigungen mehr finden. "Extinction" ist instrumental betrachtet eine sehr starke Scheibe, die aufgrund der genannten Defizite aber zu klare Einschränkungen mitbringt. Extrem bedauerlich!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes